"Jonas Vingegaards Team ist einfach nicht stark genug" - Ehemaliger Tour de France-Sieger stellt Team Visma in Frage

Radsport
Freitag, 13 Juni 2025 um 12:30
visma
Jonas Vingegaard hat beim Criterium du Dauphine 2025 bisher viele gute Anzeichen gezeigt, die den Glauben stärken, dass der Däne Tadej Pogacar bei der Tour de France im Sommer herausfordern kann. Nach Meinung eines ehemaligen Tour-de-France-Siegers lässt das Team um Vingegaard jedoch noch viel Raum für Verbesserungen.
"Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen, dass Jonas' Team einfach nicht stark genug ist", analysiert der Maillot Jaune von 1996 und Landsmann von Vingegaard, Bjarne Riis, in seiner Analyse für BT.dk. "Sepp Kuss und die anderen müssen sich wirklich steigern."
Das Team Visma | Lease a Bike besteht derzeit aus Jonas Vingegaard, Sepp Kuss, Simon Yates, Wout van Aert, Matteo Jorgenson, Tiesj Benoot, Edoardo Affini, und Victor Campenaerts. In diesem Team hat Vingegaard die Grand-Tour-Sieger Kuss und Yates, die Allround-Superstars Van Aert und Jorgenson sowie die starken Motoren der drei Letztgenannten. Riis ist allerdings noch nicht ganz überzeugt.
"Sepp Kuss (der 2023 die Vuelta a Espana gewann) hat sich seither nicht weiterentwickelt. Er war eine Enttäuschung, und das ist einfach nicht gut genug. Punkt. Insgesamt hat Visma nicht gut abgeschnitten. Ihr bestes Ergebnis in den letzten Jahren war der zweite Platz von Jonas bei der Tour, und selbst da fuhr er mit einer niedrigeren Kadenz", sagt der Däne mit Nachdruck: "Der Rest des Teams hat bei den Klassikern nichts geleistet. Deshalb bin ich besorgt. Sie haben den Giro mit Simon Yates gewonnen, aber das wurde ihnen durch einen Fehler von UAE geschenkt. Es war ein Führungsdesaster."
Riis sieht auch einen möglichen Untergang für Vingegaard selbst. "Wenn ich Pogacar wäre, würde ich bei Seitenwind unbedingt attackieren. Wenn dir wie Jonas Rennkilometer fehlen, kann das deine Positionierung beeinflussen. Bei Seitenwind kann man einen Schlag verpassen - es wird technisch, taktisch und stressig", erklärt er. "Was Vingegaard am meisten fürchtet, ist ein Sturz. Das macht einen natürlich vorsichtiger, und sowohl er als auch sein Team müssen auf der Hut sein. Bei der Tour de France gibt es keinen Platz für Angst. Natürlich könnte Jonas sagen: 'Ach komm schon, Bjarne, ich habe das voll im Griff'. Aber so sehe ich das auch."
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