Joao Almeida nach Solosieg am Izua: "Ich hatte nicht die besten Beine, aber es hat gereicht"

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 10 April 2025 um 18:35
joaoalmeida
Joao Almeida war der überragende Mann der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt 2024. Mit einem Angriff am berüchtigten Izua-Anstieg, etwa 11 Kilometer vor dem Ziel, setzte sich der Portugiese entscheidend ab und feierte einen überlegenen Solosieg – 28 Sekunden vor seinem Teamkollegen Isaac del Toro und Max Schachmann, der damit auch das Gelbe Trikot an Almeida verlor.
Doch der Sieg war keineswegs selbstverständlich, wie Almeida nach dem Rennen gestand: „Ich war sehr glücklich. Die Wahrheit ist, dass ich mich heute nicht sehr gut gefühlt habe. Ich hatte nicht die besten Beine. Ich habe alles gegeben, was ich hatte, und am Ende wurde ich Erster. Ich muss dem Team danken, sie waren perfekt.“
Der 26-jährige UAE Team Emirates - XRG-Fahrer schmunzelte sogar, als er gefragt wurde, ob das schwächere Gefühl vielleicht mit dem Vortag zusammenhänge – damals attackierte er ebenfalls, verspielte seine Chancen aber durch einen Fehler am Kreisverkehr wenige Kilometer vor dem Ziel.
Trotz der Zweifel an seiner Tagesform zeigte Almeida eine taktisch kluge Fahrt: „Ich habe mir vorgestellt, dass es einen sehr großen Kampf um die Flucht geben würde. Als wir in den letzten Anstieg einfuhren, wusste ich, dass es ein verrückter Kampf werden würde. Ich beschloss, etwas weiter hinten zu starten und mein eigenes Tempo zu fahren – und das habe ich gemacht, um nie wieder eingeholt zu werden.“
Almeida gilt als Spezialist für längere, rhythmische Anstiege – wie man sie von den Grand Tours kennt. Dass er sich nun auch an einem so steilen und explosiven Anstieg wie Izua durchsetzt, überraschte einige: „Am Ende ging es mir gut, aber ich war nicht einmal super“, erklärte er nüchtern. „Ich glaube, alle waren noch ein bisschen müde von gestern, und es schien (für mich) zu reichen.“
Mit seinem Solosieg übernimmt Almeida nun auch die Gesamtführung der Rundfahrt. 30 Sekunden beträgt sein Vorsprung auf Max Schachmann (Soudal–Quick-Step), 38 Sekunden auf Florian Lipowitz (Red Bull - BORA - hansgrohe).
Trotzdem tritt Almeida auf die Euphoriebremse: „Morgen und übermorgen wird es sehr, sehr hart. Aber heute werde ich diesen Sieg genießen und mich dann auf die letzten Tage konzentrieren.“
Ein verdienter Sieg für den Portugiesen – der gezeigt hat, dass er nicht nur ein Mann für große Rundfahrten ist, sondern auch in explosiven Etappen das Zepter übernehmen kann.
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