„Jeder Anstieg, den du angehst, ist der Richtige, solange du ihn mit einem Lächeln angehst“ - Primoz Roglic im BOB-Podcast

Radsport
Freitag, 01 März 2024 um 10:05
primozroglic
Primoz Roglic muss nicht neu vorgestellt werden. Er hat sich selbst einen Namen im Peloton über die letzten Jahre gemacht. Seit dem Wechsel von Visma - Lease a Bike zu BORA - hansgrohe ist etwas Zeit vergangen und Roglic bereitet sich auf seinen ersten Auftritt bei Paris-Nice mit dem neuen Team vor. Grund genug, ihn zu einem teameigenen Podcast, den ‚Band of Brothers-Podcast‘ einzuladen.
Während seiner Anfangszeit war Roglic auf Specialized Rädern unterwegs, die er in der späteren Zeit tatsächlich vermisst habe, wie er zugibt, daher freue es ihn, wieder auf Specialized unterwegs zu sein. Wie aber hat er seine Anfänge in Erinnerung?
„In der Anfangszeit habe ich versucht herauszufinden, wo ich stehe, ob ich gegen die Besten antreten kann, einer von ihnen sein kann. Ich wurde schnell einer davon und es ist schön, etwas machen zu können, was einem liegt, wofür man brennt.“
„Ich erinnere mich an das erste Rennen. Ich hatte davor kein Essen angetastet und keine Getränke und hatte andere gefragt, was sie nehmen. Dann habe ich einfach versucht in der Gruppe bis zum Ziel zu überleben.“
„Mein zweites Rennen war Coppi e Bartali, ein Etappenrennen. Da waren viel große Jungs da, wie Ivan Basso und solche Leute. Ich konnte hinterher kaum laufen, keine Treppen steigen und habe mich gefragt, wie diese Typen solche Rennen Tag für Tag machen können. Ich hätte mir nie vorstellen können eine Grand Tour zu machen oder sowas. Jetzt, ein paar Jahre später bin ich einer von ihnen.“
Nachdem er viele Jahre auf Conti-Ebene verbracht hatte, wollte Roglic mehr und so kam es zu einem ersten ‚Denk-würdigen‘ Treffen mit dem Leiter von BORA - hansgrohe in 2015 in einem Biergarten in Salzburg und er schildert seine Eindrücke wie folgt:
„Wir trafen uns im Biergarten, darum kann ich mich kaum an etwas erinnern,“ scherzt er lachend. „Nein - ich hatte 2015 einige gute Ergebnisse gehabt und versuchte alles, um auf die WorldTour zu kommen. Da war es unglaublich ein Meeting mit Ralph zu bekommen. Damals waren sie noch kein WorldTour-Team und ich hatte später die Möglichkeit mit Lotto auf die WorldTour zu gehen. Da musste ich dort einfach zugreifen, um festzustellen, ob ich wirklich dorthin gehöre.“
Dieses erste Treffen mit Ralph Denk ging Primoz Roglic auch bei ihrem erneuten Treffen für den Saisonwechsel 2023/2024 durch den Kopf, wie er verriet und er freue sich, dass es nun doch zum Signing gekommen sei und er hoffe, dass sie zusammen noch viele schöne Kapitel schreiben werden.
Es sei für ihn auch wichtig gewesen, seinen langjährigen Trainer Marc Lamberts mit zu BOHRA - hansgrohe zu nehmen: „Er war seit Lotto mein erster Coach und ist es bis heute. Er kennt mich in und auswendig und es war zum einen ein einfacherer Start hier, aber wir wollen uns auch mit dem Team verbessern. Er kann all sein Wissen mit einbringen.“
Das Gefüge Radsport hat sich seit seiner Anfangszeit verändert, der Radsport ist „jünger“ geworden „Als ich anfing Rennen zu fahren, war ich recht alt und die erfahrenen Leute hatten auch ihr Alter. Heutzutage haben wir sehr viele sehr junge Fahrer, die auf dem höchsten Level kämpfen, was sehr schön ist, zumal wenn ich als älterer Herr bei ihnen mithalten kann.“
Derzeit befindet sich Roglic mit Teamkollegen auf dem Vulkan Teide in einem Trainingscamp, wo es seiner Aussage nach wirklich gut funktioniere: „Wir diskutieren vieles durch, Ernährung und so. Nach dem Frühstück machen wir uns ans Fahren, mal für eine Stunde aber auch längere, bis zu sieben Stunden. Verschiedene Intervalle. Training – Eating – Resting – Repeating.“
Auf eine vom Team zuvor auf Instagram gesammelten Fan-Frage, welches sein Lieblings-Anstieg sei, antwortet er in Roglic-Manier:
„Jeder Anstieg, den du angehst ist der Richtige, solange du ihn mit einem Lächeln angehst.“

Instagram Bild Primoz Roglic<br>