Primoz Roglic muss nicht neu vorgestellt werden. Er hat sich
selbst einen Namen im Peloton über die letzten Jahre gemacht. Seit dem Wechsel
von
Visma - Lease a Bike zu
BORA - hansgrohe ist etwas Zeit vergangen und
Roglic bereitet sich auf seinen ersten Auftritt bei Paris-Nice mit dem neuen
Team vor. Grund genug, ihn zu einem teameigenen Podcast, den ‚Band of
Brothers-Podcast‘ einzuladen.
Während seiner Anfangszeit war Roglic auf Specialized Rädern
unterwegs, die er in der späteren Zeit tatsächlich vermisst habe, wie er
zugibt, daher freue es ihn, wieder auf Specialized unterwegs zu sein. Wie aber
hat er seine Anfänge in Erinnerung?
„In der Anfangszeit habe ich versucht herauszufinden, wo ich
stehe, ob ich gegen die Besten antreten kann, einer von ihnen sein kann. Ich
wurde schnell einer davon und es ist schön, etwas machen zu können, was einem
liegt, wofür man brennt.“
„Ich erinnere mich an das erste Rennen. Ich hatte davor kein
Essen angetastet und keine Getränke und hatte andere gefragt, was sie nehmen.
Dann habe ich einfach versucht in der Gruppe bis zum Ziel zu überleben.“
„Mein zweites Rennen war Coppi e Bartali, ein Etappenrennen.
Da waren viel große Jungs da, wie
Ivan Basso und solche Leute. Ich konnte
hinterher kaum laufen, keine Treppen steigen und habe mich gefragt, wie diese
Typen solche Rennen Tag für Tag machen können. Ich hätte mir nie vorstellen
können eine Grand Tour zu machen oder sowas. Jetzt, ein paar Jahre später bin ich
einer von ihnen.“
Nachdem er viele Jahre auf Conti-Ebene verbracht hatte,
wollte Roglic mehr und so kam es zu einem ersten ‚Denk-würdigen‘ Treffen mit
dem Leiter von BORA - hansgrohe in 2015 in einem Biergarten in Salzburg und er
schildert seine Eindrücke wie folgt:
„Wir trafen uns im Biergarten, darum kann ich mich kaum an
etwas erinnern,“ scherzt er lachend. „Nein - ich hatte 2015 einige gute
Ergebnisse gehabt und versuchte alles, um auf die WorldTour zu kommen. Da war
es unglaublich ein Meeting mit Ralph zu bekommen. Damals waren sie noch kein WorldTour-Team
und ich hatte später die Möglichkeit mit Lotto auf die WorldTour zu gehen. Da
musste ich dort einfach zugreifen, um festzustellen, ob ich wirklich dorthin
gehöre.“
Dieses erste Treffen mit
Ralph Denk ging Primoz Roglic auch
bei ihrem erneuten Treffen für den Saisonwechsel 2023/2024 durch den Kopf, wie
er verriet und er freue sich, dass es nun doch zum Signing gekommen sei und er
hoffe, dass sie zusammen noch viele schöne Kapitel schreiben werden.
Es sei für ihn auch wichtig gewesen, seinen langjährigen
Trainer Marc Lamberts mit zu BOHRA - hansgrohe zu nehmen: „Er war seit Lotto
mein erster Coach und ist es bis heute. Er kennt mich in und auswendig und es
war zum einen ein einfacherer Start hier, aber wir wollen uns auch mit dem Team
verbessern. Er kann all sein Wissen mit einbringen.“
Das Gefüge Radsport hat sich seit seiner Anfangszeit
verändert, der Radsport ist „jünger“ geworden „Als ich anfing Rennen zu fahren,
war ich recht alt und die erfahrenen Leute hatten auch ihr Alter. Heutzutage haben
wir sehr viele sehr junge Fahrer, die auf dem höchsten Level kämpfen, was sehr
schön ist, zumal wenn ich als älterer Herr bei ihnen mithalten kann.“
Derzeit befindet sich Roglic mit Teamkollegen auf dem Vulkan
Teide in einem Trainingscamp, wo es seiner Aussage nach wirklich gut
funktioniere: „Wir diskutieren vieles durch, Ernährung und so. Nach dem
Frühstück machen wir uns ans Fahren, mal für eine Stunde aber auch längere, bis
zu sieben Stunden. Verschiedene Intervalle. Training – Eating – Resting –
Repeating.“
Auf eine vom Team zuvor auf Instagram gesammelten Fan-Frage,
welches sein Lieblings-Anstieg sei, antwortet er in Roglic-Manier:
„Jeder Anstieg, den du angehst ist der Richtige, solange du
ihn mit einem Lächeln angehst.“
Instagram Bild Primoz Roglic<br>