„Ich war wie ein Motorrad“ – Torstein Traeen verteidigt das Rote Trikot gegen Vingegaard, Almeida & Ciccone

Radsport
Freitag, 29 August 2025 um 18:30
Traeen
An einem Tag, an dem die Ausreißer in den Pyrenäen das Rampenlicht übernahmen, erlebte Torstein Traeen eine seiner ruhigsten Fahrten bei einer Grand Tour. Der Norweger hielt das Rote Trikot der Vuelta a España souverän, nachdem er die anspruchsvolle Bergankunft am Cerler mit seinen Hauptkonkurrenten gemeistert hatte. Während Juan Ayuso den Etappensieg in beeindruckender Solo-Manier einfuhr, untermauerte Traeen in der Favoritengruppe seine Rolle als ernstzunehmender Anwärter.
„Ich weiß nicht, ob es das Leadertrikot war oder der Druck, den ich mir selbst auferlegt habe, der mich beflügelt hat“, erklärte Traeen nach dem Ziel. „Ich war so dankbar, dass die Jungs den ganzen Tag gearbeitet haben, dass ich dachte: Jetzt muss ich das Trikot behalten!“ Seine Worte spiegelten die Erleichterung eines Fahrers wider, der längst nicht mehr als Außenseiter gilt.

Bahrain übernimmt Verantwortung

Früh im Rennen setzte Bahrain – Victorious die Akzente. Obwohl die Ausreißer keine Gefahr für die Gesamtwertung darstellten, hielten sie am Port del Cantó und am Puerto de la Creu de Perves das Tempo hoch. Damit verhinderten sie Unruhe im Feld und hielten ihren Kapitän während der Etappe perfekt geschützt. „Ich habe sie gebeten zu fahren, der Sportdirektor hat sie gebeten – und alle haben es gerne getan. Dafür bin ich dankbar“, so Traeen.
Eine Schlüsselrolle spielte Jack Haig, der trotz eigener Probleme mit voller Kraft für den Leader fuhr. „Jack sagte im Bus: Es kommt nicht oft vor, dass man für einen Mann im Leadertrikot arbeitet. Heute war er wie ein Motorrad – bergauf und bergab“, lobte Traeen. „Und der Rest der Jungs hat genauso gepusht wie er.“

Attacken am Cerler

Die entscheidenden Moves für die Gesamtwertung folgten am letzten Anstieg. Drei Kilometer vor dem Ziel setzte João Almeida die erste Attacke und zwang Traeen kurzzeitig in die Defensive. Giulio Ciccone und Jonas Vingegaard schlossen schnell auf, sodass sich die Favoritengruppe rechtzeitig wieder formierte.
Trotz dieser Nadelstiche hielt Traeen stand und erreichte gemeinsam mit seinen Rivalen das Ziel. Damit behauptete er auch weiterhin das Rote Trikot. „Wenn ich auch morgen in Rot fahre, bin ich glücklich“, sagte er mit einem Lächeln – eine zurückhaltende, aber bezeichnende Aussage eines Fahrers, der sich zunehmend durch Konstanz und Nervenstärke auszeichnet.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading