"Ich komme zurück" - Remco Evenepoel trainiert zum ersten Mal seit dem Herzschmerz bei der Tour de France wieder

Olympiasieger Remco Evenepoel hat zum ersten Mal seit seinem Tour-de-France-Aus 2025 wieder eine Trainingsfahrt absolviert. Für den 25-jährigen Belgier ist es ein kleiner, aber symbolträchtiger Schritt – nach einem körperlich und mental fordernden Monat.

Am Montag veröffentlichte Evenepoel auf Strava eine 105 Kilometer lange Ausfahrt – seine erste seit dem Rücktritt auf der 14. Etappe. Damals lag er noch auf Rang drei der Gesamtwertung und war auf Podiumskurs. Sein Post war betitelt mit einem trotzigen „Coming back at y’all“ und Zitaten des französischen Rappers Werenoi: „Wenn ihr nur wüsstet, wie viel Zeit wir verschwendet haben. Beim Versuch, sie zurückzugewinnen, sind wir von vielem frustriert worden.“ Worte, die seine Enttäuschung und Erschöpfung treffend spiegelten.

Trotz Etappensieg, Weißem Trikot und Podiumsperspektive war Evenepoels Form trügerisch. Nach seinem Ausstieg erklärte der Soudal-Quick-Step-Kapitän offen, dass er an den Folgen einer gebrochenen Rippe, einer chronischen Nebenhöhlenentzündung und anhaltender Erschöpfung nach einem Sturz im Frühjahr litt. „Ich war völlig leer. Es war die richtige Entscheidung, aufzuhören. Zum ersten Mal habe ich wirklich auf meinen Körper gehört.“

Seine Rückkehr auf die Straße zeigt, dass er sich erholt – auch wenn ein klares Rennziel noch fehlt. Auf dem Kalender stehen bislang nur die Weltmeisterschaften in Ruanda und die Europameisterschaften in Frankreich. Ob er noch in der Spätsaison ins Renngeschehen eingreift oder bereits auf den Neuaufbau für 2026 setzt, ist offen. Doch der Ton seiner Rückmeldung ist eindeutig: Evenepoel regeneriert nicht nur – er will wieder angreifen.