"Ich kann keine Vorhersagen machen" - Primoz Roglic bleibt gelassen, als er gefragt wird, ob er Tadej Pogacar bei der Weltmeisterschaft unterstützt oder selbst nach Ruhm strebt

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 19 September 2024 um 18:00
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Bei der Weltmeisterschaft 2024 in Zürich hat Slowenien mit Tadej Pogacar und Primoz Roglic wohl die beiden größten Anwärter auf den Sieg in seinen Reihen. Die Frage ist, wer von den beiden die Führung des Teams übernehmen wird.
Tadej Pogacar ist vielleicht die naheliegendste Wahl, nachdem er 2024 eine der größten Saisons in der Geschichte des Radsports hinter sich gebracht hat. Er gewann sowohl den Giro d'Italia als auch die Tour de France und sorgte am vergangenen Wochenende beim GP Montreal 2024 in Kanada für den entscheidenden Schwung vor der Weltmeisterschaft. Roglic, der vor einigen Wochen die Vuelta a Espana 2024 gewonnen hat, ist jedoch selbst ein ernsthafter Anwärter auf das Regenbogentrikot.
In einem Interview mit der slowenischen Zeitung Delo wurde Roglic gefragt, ob er in der Schweiz eine Leaderrolle übernehmen wird, oder ob der 34-Jährige eher in einer luxuriösen Domestiquen-/Plan B-Rolle eingesetzt wird, vor allem im Dienste seines jüngeren Landsmannes. "Ich kann keine Vorhersagen machen", antwortet er in seiner typisch coolen Art.
Hinzu kommt, dass Roglic im Gegensatz zu Pogacar sogar zwei Ziele für diese Weltmeisterschaft hat, denn auch das Einzelzeitfahren der Männer-Elite ist ein Ziel des Red Bull - BORA - hansgrohe-Leaders in Zürich. "Die Strecken - sowohl das Zeitfahren als auch das Straßenrennen - liegen mir", gibt sich Roglic optimistisch.
Nachdem er seit 2021 in Belgien nicht mehr im Kampf um das Regenbogentrikot angetreten ist, wäre der Weltmeistertitel in seinem bereits unglaublich erfolgreichen Palmares wohl der zweitgrößte Sieg, der Roglic noch fehlt, nach dem Maillot Jaune der Tour de France. In Anbetracht seines Alters und der Tatsache, dass seine Chancen theoretisch schwinden, könnte es für Roglics Chancen auf das Regenbogentrikot von großem Vorteil sein, in einer Doppelspitze mit Pogacar zu arbeiten, so dass sogar der vierfache Vuelta a Espana-Rekordsieger unter dem Radar fliegen könnte.