Primoz Roglic fährt einen soliden Giro d’Italia, doch der Slowene von
Red Bull - BORA - hansgrohe hinkt den explosiven Angriffen der UAE-Doppelführung um Isaac del Toro und Juan Ayuso bislang hinterher. Insbesondere die 9. Etappe, auf der er stürzte und anschließend mit einem Reifenschaden zu kämpfen hatte, brachte ihn ins Hintertreffen – eine Situation, aus der er sich bislang nicht vollständig befreien konnte.
In Tagliacozzo war er Zeuge von Ayusos eindrucksvollem Etappensieg, in Siena sah er Del Toro das Rosa Trikot übernehmen, und zuletzt am Monte Berico verlor er erneut ein paar Sekunden auf den Mexikaner, der mit konstant starken Leistungen seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbaute. Roglic musste diese Nadelstiche bislang ohne echte Gegenwehr hinnehmen – ein ungewohntes Bild für den sonst so kontrollierten Rundfahrer.
„Ich kann im Moment nicht mit ihnen mithalten, denn diese Jungs sind stark und explosiv. Ich spüre immer noch Schmerzen in bestimmten Körperteilen nach meinem Sturz am Sonntag, aber es wird jeden Tag besser“, erklärte der 34-Jährige im Gespräch mit Val 202 nach der 13. Etappe.
Aktuell rangiert Roglic auf dem fünften Gesamtrang, 1:35 Minuten hinter Del Toro und 57 Sekunden hinter Ayuso – der selbst durch eine Knieverletzung angeschlagen ist. Auf den bisherigen Bergetappen blieben große Zeitunterschiede aus, doch mit Blick auf die kommende 15. Etappe nach Asiago rechnet Roglic mit einer ersten echten Selektion.
Zuvor steht am Samstag ein symbolträchtiger Tag für den Slowenen an. Das Finale in Nova Gorica führt das Peloton erstmals auf slowenisches Terrain – ein Moment, auf den Roglic sich emotional vorbereitet: „Ich kann es kaum erwarten, nach Slowenien zu fahren. Dieser Tag wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.“
Sportlich liegt der Fokus aber auf dem Sonntag. Die Etappe mit den langen Anstiegen zum Monte Grappa und nach Dori könnte laut Roglic zum Wendepunkt im Klassement werden. „Das wird auf jeden Fall eine harte Etappe, mit dem Monte Grappa und ein paar harten Anstiegen später. Aber es wird noch viele weitere geben, vor allem in der letzten Woche“, so der dreifache Vuelta-Sieger. Die Entscheidung im Kampf um Rosa ist noch längst nicht gefallen – aber Roglic weiß: Die Zeit zum Zuschlagen rückt näher.