„Ich habe noch nie einen Athleten mit dieser Fähigkeit gesehen“ – Ex-Trainer San Milán schwärmt von Pogacars außergewöhnlicher Genetik

Iñigo San Milán, einer der Architekten hinter Tadej Pogacars kometenhaftem Aufstieg im Profi-Radsport, hat sich nach dem 100. Karrieresieg seines früheren Schützlings anerkennend über dessen außergewöhnliche Fähigkeiten geäußert. Im El Partidazo-Podcast von Cope sprach der spanische Wissenschaftler und frühere Performance Director beim UAE Team Emirates - XRG über Pogacars Anfänge – und was ihn von anderen unterscheidet.

San Milán erinnert sich an die Zusammenarbeit ab 2018, als Pogacar in die WorldTour kam: „Tadej war einer der Besten bei den Amateuren, aber es gab viele Bereiche, an denen wir arbeiten mussten – Trainingsplanung, Ernährung, Erholung, Überwachung. Schon damals war klar: Da steckt mehr drin. Viel mehr.“

Besonders beeindruckt zeigte sich San Milán von Pogacars metabolischer Effizienz – ein Bereich, der seine Dominanz maßgeblich erklärt: „Wenn andere mit 8.000 Umdrehungen laufen, fährt er mit 3.000 weiter. Er hat zwei, drei, vier Gänge mehr als der Durchschnitt. Seine mitochondriale Aktivität ist außergewöhnlich – dort wird Energie produziert und Laktat abgebaut. Ich habe noch nie einen Athleten gesehen, der Laktat so effizient verstoffwechselt. Dadurch kann er bei intensiven Belastungen auf einem ganz anderen Niveau fahren.“

Dass Pogacar sein volles Potenzial entfalten konnte, sei nicht allein seiner Genetik zu verdanken, sondern auch gezielter Entwicklungsarbeit. „Bei den Amateuren war er nicht der Beste, aber wir haben ihm den letzten Schliff gegeben. Seitdem wächst er – sportlich wie menschlich. Und er wächst immer weiter. Es ist eine Freude, ihm zuzusehen.“

Mit seinem Etappensieg in Rouen hat Pogacar einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er längst nicht nur ein Ausnahmetalent ist – sondern eine Ausnahmeerscheinung im gesamten Sport.