Für
Red Bull - BORA - hansgrohe verlief der Giro d’Italia 2025 enttäuschend, doch während die WorldTour-Mannschaft in Italien hinter den Erwartungen zurückblieb, macht ein Talent aus der hauseigenen U23-Akademie Hoffnung:
Lorenzo Finn, Junioren-Weltmeister von 2024, steht vor seinem ersten echten Härtetest bei der Giro d’Italia Next Gen, dem prestigeträchtigen Nachwuchsrennen – und geht diesen mit bemerkenswerter Reife an.
„Ich habe keinen Druck. Jetzt, wo meine Schlüsselbeinverletzung ausgeheilt ist, konzentrieren wir uns mit dem Team auf dieses große Ziel. Ich kann es kaum erwarten“, sagte der 18-Jährige im Interview mit Tuttobici.
Mitten in der Entwicklung – aber voller Potenzial
Finn hat in dieser Saison erst 14 Renntage in den Beinen, doch seine bisherigen Auftritte sorgen bereits für Gesprächsstoff. Beim "Baby-Giro" trifft er in zwei Wochen auf U23-Hochkaräter wie Jorgen Nordhagen, Jarno Widar oder Adria Pericas – ein echter Gradmesser für seine GC-Fähigkeiten.
Trotz seiner Unerfahrenheit fühlt sich Finn gut aufgehoben: „Ich werde von erfahrenen Teamkollegen und einem Stab umgeben sein, der uns zu 100 % unterstützt. Sie leisten schon jetzt hervorragende Arbeit. Mein Ziel ist es, mich zu testen und zu verbessern. Diese erste 'Grand Tour' ist ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung.“
Finn geht das Rennen mit realistischer Erwartungshaltung an. Er kommt in starker Form, wie er selbst betont – doch sein Fokus liegt nicht auf Ergebnissen, sondern auf Erfahrung. „Wenn die Resultate stimmen, umso besser. Wenn nicht, haben wir viele Karten im Team, die wir ausspielen können.“
Besonders spannend: Das Rennen wird das längste seiner Karriere. Kein leichter Einstieg – aber ein zentraler Moment in der Reifephase eines potenziellen künftigen Grand-Tour-Fahrers.
Italiens große Hoffnung – aber mit Bodenhaftung
Seit Vincenzo Nibalis Giro-Sieg 2016 wartet Italien auf den nächsten großen Rundfahrer. Immer wieder werden junge Talente vorschnell als „neuer Nibali“ bezeichnet – ein Label, dem Finn mit klarem Kopf begegnet:
„Ich weiß, dass alle in Italien auf den neuen Nibali warten, aber es ist zu früh, mich so zu sehen. Ich habe noch viel Arbeit vor mir – und es gibt keine Eile.“
Finn bleibt auf dem Boden, doch wer ihn beobachtet, erkennt: Der Weg stimmt. Und vielleicht beginnt in zwei Wochen in Italien tatsächlich eine neue Geschichte.