Das Team
Visma - Lease a Bike hat in den vergangenen Jahren eine wahre Verletzungswelle erlebt – einer der Leidtragenden:
Cian Uijtdebroeks. Seit seinem Wechsel zum niederländischen Top-Team wurde der Belgier immer wieder ausgebremst – erst von einer Nervenverletzung, dann von Rückschlägen im Aufbautraining. Doch bei der
Clasica San Sebastian feierte der 22-Jährige nach fast vier Monaten Rennpause ein starkes Comeback.
Sein neunter Platz auf dem fordernden Kurs im Baskenland war mehr als ein Achtungserfolg. Vor allem seine körperliche Verfassung und das zurückgekehrte Selbstvertrauen geben Anlass zur Hoffnung – sowohl für ihn als auch für das Team.
„Ich habe meine alte Position auf dem Rad wiedergefunden“
Die vergangene Saison endete für Uijtdebroeks mit einem bitteren Ausstieg bei der
Vuelta a Espana. Eine Nervenreizung im Rücken zwang ihn zur Aufgabe – und das Team zur Sorge. Über den Winter hinweg lag der volle Fokus auf Regeneration und der Suche nach einer langfristigen Lösung. Anfang 2024 schien der Plan aufzugehen: Der junge Belgier überzeugte bei der Tour of Oman mit starken Leistungen.
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Das Rückenleiden kehrte zurück – begleitet von Taubheitsgefühlen in den Beinen. Bei Tirreno-Adriatico musste er das Rennen abbrechen, bei den folgenden Eintagesrennen in Frankreich blieb er weit unter seinen Möglichkeiten. Seit April pausierte er komplett, um Körper und Geist zu regenerieren.
Comeback mit Signalwirkung
Bei der Clasica San Sebastian zeigte sich nun ein anderer Uijtdebroeks – fokussiert, physisch stabil, mental gefestigt. „Ich hatte viel Zeit, um meine Fitness wiederherzustellen. Das Wichtigste ist, dass ich meine alte Position auf dem Rad wiedergefunden habe. Ich habe das Gefühl, dass ich wieder Kraft habe“, sagte er gegenüber Het Nieuwsblad.
Ohne den Erwartungsdruck eines Etappenrennens nutzte er die anspruchsvolle Strecke, um wieder in den Rhythmus zu finden – und das mit Erfolg. Am Ende stand ein neunter Platz, den er sich mit kluger Fahrweise an den steilen Anstiegen rund um San Sebastián erkämpfte. „Es war anfangs schwer, mich im Feld zu positionieren. Das hat Kraft gekostet. Aber ich bin sehr zufrieden – gerade auf so einer super-harten Strecke, die eigentlich nicht mein Stil ist“, erklärte er.
Vuelta-Comeback möglich
Uijtdebroeks wird in der kommenden Woche die Tour de l’Ain als Kapitän für Visma bestreiten. Sollte er dort an seine Leistung anknüpfen und beschwerdefrei bleiben, könnte ihn das Team noch in den Vuelta-Kader berufen – als Unterstützung für Jonas Vingegaard. Für Uijtdebroeks wäre es die Chance, das Kapitel Spanien mit einem neuen Ende zu schreiben.