Die wiedergeborene Tour of Holland feierte in diesem Jahr ihr Comeback – und das mit einem beeindruckenden Starterfeld mitten im Oktober. Der Auftakt erfolgte am Dienstagabend in Den Haag mit einem nur vier Kilometer langen Prolog, der durch kurze, explosive Anstrengung und schwierige Wetterbedingungen geprägt war.
Am Ende setzte sich der britische Zeitfahrmeister
Ethan Hayter (Soudal–Quick-Step) durch und bewies einmal mehr seine Stärke gegen die Uhr. Obwohl zwei Konkurrenten innerhalb einer Sekunde hinter ihm ins Ziel kamen, war der Sieg verdient.
„Es ist wirklich schön, kurz vor dem Saisonende noch einen Erfolg zu feiern, vor allem nachdem ich bei den Europameisterschaften eine Medaille um weniger als eine Sekunde verpasst habe“, sagte Hayter in einer Teammitteilung. „Ich habe das Gefühl, dass ich im Zeitfahren wieder zu meiner alten Form zurückfinde. Das Team hat mir viel Vertrauen geschenkt und mich mit dem besten Material unterstützt.“
Hinter dem 26-jährigen Briten belegten Cameron Rogers und Jakob Söderqvist (beide Lidl–Trek Future Racing) die Plätze zwei und drei – ein starkes Ergebnis für das Entwicklungsprogramm der WorldTour-Mannschaft. Die Zeitabstände waren minimal, jede Kurve und jeder Tritt zählte.
Für Hayter war es bereits der vierte Saisonsieg, alle im Kampf gegen die Uhr: Zuvor gewann er bei der Baloise Belgium Tour, den britischen Meisterschaften und der Tour de Luxembourg.
„Es war ein untypisches Zeitfahren, weil es am Abend stattfand. Das erinnerte mich ein wenig an ein Bahnrennen“, erklärte Hayter. „Ich bin kein großes Risiko eingegangen, wollte aber trotzdem das Maximum herausholen.“
Mit dem Sieg übernimmt Hayter auch die Gesamtführung und damit das orangefarbene Trikot des Spitzenreiters. „Das Trikot zu tragen, ist ein schöner Bonus. Es ist immer etwas Besonderes, ein Etappenrennen anzuführen. Wir haben ein starkes Team hier und wollen in den nächsten Tagen um weitere Etappensiege kämpfen.“