„Ich erhole mich gut, habe Bock auf das Training“ – Max Schachmann auf dem Weg zu alter Stärke

Radsport
Mittwoch, 13 März 2024 um 10:53
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BORA - hansgrohe-Fahrer Max Schachmann, zweifacher Sieger bei Paris-Nice (2020/21), Mannschafts-Zeitfahrweltmeister und mehrfacher Deutscher Meister hat eine schwere Zeit nahezu hinter sich. Inzwischen läuft sein regelmäßiges Training mit dem Team wieder recht gut und er hat wieder Freude am Rennen.
Nach seiner hervorragenden Leistung bei den Olympischen Spielen in Tokio, als Schachmann das Straßenrennen knapp hinter einer Medaillenplatzierung beendete, ging es vor allem gesundheitlich abwärts. Wie viele andere, erlitt der inzwischen 30jährige eine COVID-Erkrankung, an der er länger zu laborieren hatte und die ihm ebenso jeglicher Kraft beraubt hatte. Bei seiner Titelverteidigung bei Paris-Nice, zu der er sich langsam wieder zurückgekämpft hatte, musste Schachmann dennoch vorzeitig aufgeben, als ihn eine „März-Grippe“ erwischte, wiederum nicht als einzigen Fahrer.
„Ich hatte die März-Grippe, wie viele andere auch. Das halbe Fahrerfeld war damals krank und mich hat es auch heftig erwischt.“ Dennoch kämpfte Max Schachmann sich erneut zurück ins Peloton und er landete im Sommer desselben Jahres noch unter den Top10 bei der Tour de Suisse und auch bei der Tour de France holte er ein passables Ergebnis. Leider erkrankte er kurz darauf an Zytomegalie, was in den meisten Fällen im Radsport dazu führt, dass man durch den Gesundungsprozess eine komplette Saison verliert.
Mittlerweile ist Schachmann wieder gesund und sagte gegenüber Cyclingmagazine.de, dass er sich wohl fühle und auf jedes Rennen freue. „Zu meinem früheren Level fehlt nicht mehr viel, aber das reicht heute auch nicht mehr“, meint er lachend. „Bestimmt hat mich das verändert, auch wenn ich es selbst vielleicht nicht bemerke. Es wäre naiv zu glauben, dass eine solche Erfahrung einen Profisportler nicht verändert.“
Dennoch ist sein Ehrgeiz nach wie vor ungezügelt und so setzt Schachmann alle Energie in die Trainingseinheiten mit BORA - hansgrohe. „Mein Fokus liegt einfach auf guten Beinen. Ich will da hinkommen, dass ich nicht nach 4h breit bin und im Finale keine Rolle spiele. Aber da bin ich auf einem sehr guten Weg. Ich erhole mich gut, habe Bock auf das Training und freute mich jetzt sogar riesig auf das Höhentrainingslager.“ Dem fügt er hinzu: „Es hat sich alles normalisiert. Mein normaler Gemütszustand ist wieder gut, auch zu Hause. Ich bin wieder gesund, habe wieder Antrieb. Das macht so viel aus und bringt die Lebensqualität zurück.“
Zudem weiß Schachmann, dass er niemandem mehr etwas zu beweisen hat, daher sagt er klaren Geistes: „Ich weiß, dass ich an meinen alten Erfolgen gemessen werde. Aus den vergangenen zwei Jahren habe ich gelernt, dass ich mich jetzt nicht hinstellen brauch und sagen – ich wiederhole, was ich erreicht habe. Ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann, mein Training, meine Qualitäten. Natürlich möchte ich gern Rennen wie die Ardennen-Klassiker mit absoluter Top-Form fahren. Darauf arbeite ich hin. Aber ich arbeite am nächsten Schritt, nicht am übernächsten.“ Dementsprechend arbeitet er sich Stück für Stück zu einer vielleicht neuen Art Max Schachmann voran. „Die Basis ist gelegt, jetzt fehlt der letzte Schritt zu alter Stärke“, erklärt er.