"Ich bin nicht Gott. Sonst wäre die Welt ein viel besserer Ort" - Patrick Lefevere beginnt ein neues Leben im Ruhestand

Patrick Lefevere, der Gründer von Soudal - Quick-Step und eine der prägendsten Figuren im modernen Radsport, wird sich Ende 2024 von seinen Aufgaben zurückziehen. Lefevere, bekannt für seine direkten und oft kontroversen Aussagen, hat sich über zwei Jahrzehnte hinweg mit großem Erfolg an der Spitze des Teams behauptet und sich einen festen Platz in der Geschichte des Sports gesichert.

In den letzten Jahren wurde Lefevere zunehmend wegen seines Umgangs mit Fahrern wie Sam Bennett und Julian Alaphilippe kritisiert. Dennoch blickt er ohne Angst in die Zukunft, wie er in einem Interview mit De Standaard erklärte: "Vielleicht werde ich einen kleinen Rückschlag erleiden, das habe ich schon berechnet. Ich bin ein bodenständiger Mensch und habe keine Angst vor dem, was kommt."

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Lefeveres Rücktritt ist auch eine Gelegenheit für ihn, sein Leben und seine Gesundheit zu priorisieren. "Das Leben eines Menschen dauert im Durchschnitt 78 Jahre, und ich habe noch acht Zentimeter auf meinem Lebensmeter übrig," scherzte er. "Ich habe einen Bauchspeicheldrüsentumor überlebt und war einer der ersten schweren Covid-Patienten. Ich weiß, dass ich das nicht noch mehrfach schaffen werde. Ich bin nicht Gott, sonst wäre die Welt eine bessere."

Zu seinen Plänen für den Ruhestand gehören einfache Freuden wie Spazierengehen, Karten spielen und Zeit mit Freunden verbringen. Doch Lefevere ist sich bewusst, dass auch diese Phase ihre Herausforderungen mit sich bringen könnte: "Viele meiner Geschäftsfreunde haben mich gewarnt, dass man nach einem Jahr Ruhestand kaum noch gefragt wird. Das habe ich berücksichtigt."

Trotz seines Rückzugs bleibt Lefevere stolz auf sein Lebenswerk. "Wenn ich sehe, wie viele ehemalige Mitarbeiter oder Fahrer heute in Begleitfahrzeugen sitzen, ist das das größte Kompliment, das ich bekommen kann," sagte er abschließend. Während Jürgen Fore, sein Nachfolger, das Team übernimmt, möchte Lefevere, dass das Projekt ohne ihn weiterwächst – ein Vermächtnis, das in der Radsportwelt einzigartig ist.