"Ich bin der erste, der ihn richtig bezahlt" - Patrick Lefevere schätzt den Wert von Europameister Tim Merlier

Tim Merlier wurde am Sonntag zum Straßen-Europameister gekrönt. Es war bereits der vierzehnte Saisonsieg für den Sprinter, der mit seinen 31 Jahren erfolgreicher denn je ist. Der Weg an die Spitze war für den Mann, der erst im Alter von 25 Jahren Profi wurde, jedoch nicht einfach.

In einem Interview mit Het Nieuwsblad deutet Soudal - Quick-Step-Manager Patrick Lefevere an, dass Merlier bei seinem früheren Team Alpecin-Deceuninck stark unterbezahlt war: "Die Roodhoofts haben Tim damals zu einem günstigen Preis bekommen", sagte er. "Das war in ihrem Fall sehr klug. Tim fängt erst jetzt an, sein Geld richtig zu verdienen. Ich bin der erste, der ihn richtig bezahlt."

Sein später Aufstieg ist nicht ganz überraschend, da Merlier zuvor hauptsächlich im Cyclocross unterwegs war. Lefevere will nicht zu viel darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn der Belgier sich früher auf die Straße konzentriert hätte: "Letztendlich ist es wie mit den Feigen nach Ostern. Tim ist auch nicht jemand, der so denkt. Er spricht nie so darüber. Er ist glücklich, dass er im Moment gut verdient, auch mit richtigen Prämien."

Auch die Jahre vor den großen Erfolgen auf der Straße haben Merlier laut Lefevere auf eine gute Weise geprägt. "Tim weiß, wie es ist, als Fahrer nicht erfolgreich zu sein. Er wird immer das tun, was er tut, auch jetzt, wo er so viel gewinnt. In dieser Hinsicht ist er wirklich einer der letzten Mohikaner. Gebt mir fünfzehn Merliers im Team", schließt er lachend ab.