Auf der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025 lieferten sich Wout van Aert und Isaac del Toro ein packendes Duell. Über weite Strecken fuhren der Belgier und der junge Mexikaner gemeinsam an der Spitze, ehe Van Aert im Finale die entscheidenden Körner fand und sich den Etappensieg sicherte. Trotz seines eigenen Erfolgs zeigte sich der 30-Jährige vor allem tief beeindruckt vom Träger des Maglia Rosa.
„Er hat mich mit seiner Fahrt wirklich verblüfft, um ehrlich zu sein“, sagte Van Aert im Gespräch mit Cycling Pro Net. Die Etappe, die wegen ihrer Schotterpassagen an die Strade Bianche erinnerte, verlangte den Fahrern alles ab. „Del Toro war unglaublich stark. Er hat alles gegeben, um seine Chancen in der Gesamtwertung zu wahren. Ich war einfach nur froh, dranbleiben zu können – mehr hatte ich an dem Tag nicht in den Beinen.“
Del Toro übernahm durch diese Leistung das Rosa Trikot und konnte es am Tag darauf im Zeitfahren erfolgreich verteidigen. Mit einem Vorsprung von 25 Sekunden auf seinen Teamkollegen Juan Ayuso führt er das Gesamtklassement weiterhin an. „Er scheint in einer guten Position zu sein“, so Van Aert. „Er hat das Trikot gestern gut verteidigt. Jetzt wird es spannend, was in den Bergen passiert.“
Van Aert selbst gibt sich hinsichtlich seiner eigenen Ambitionen eher zurückhaltend. Zwar war der Etappensieg ein emotionaler Moment für den Klassikerjäger aus Herentals, doch mit Blick auf die kommenden Bergetappen bleibt er realistisch. „Es war großartig, wieder zu gewinnen – und auch schön, ein paar ruhige Momente zu haben, um es zu genießen“, sagte er. „Aber gestern ging es schon wieder richtig zur Sache. Jetzt ist der Fokus wieder voll auf dem Rennen.“
Was die kommenden Tage betrifft, bleibt Van Aert vorsichtig optimistisch: „Ich bin nicht in Topform, aber ich bin gesund und fit. Wenn ich meine Chancen clever nutze, hoffe ich, dass noch mehr für mich drin ist bei diesem Giro.“