Scheinbar mühelos fuhr
Tadej Pogacar am Dienstag zu seinem fünften Etappentriumph beim
Giro d'Italia 2024. Auf dem Weg nach Santa Cristina Valgardena hat er nicht einmal allzu viele seiner Teamkollegen enttarnt, da Movistar die Lücke der Ausreißer anstelle des
UAE Team Emirates bereitwillig kontrollierte und wenn Pogacar, der von vielen bereits den Spitznamen 'The Canibal' nach dem berühmten Eddy Merckx erhalten hat, eine Chance wittert, lässt er nicht locker.
Bei fünfen kann er die Etappensiege an einer Hand abzählen, aber Pogacar ist bei diesem Giro im Aufwind. Lange Zeit schien Pellizzari auf dem Weg zum Sieg zu sein, doch das italienische Klettertalent musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. "Für einen Moment sah es so aus, als wolle er ihn gewinnen lassen", analysiert Eurosport-Experte Jip van den Bos hinterher.
"Es sah so aus, als würde er nicht mit voller Geschwindigkeit fahren, als würde er nicht das Maximum erreichen. Er zögerte und schaute zurück, aber da sich Daniel Felipe Martínez näherte, war das keine Option." Bobbie Traksel geht noch einen Schritt weiter. "Es ist fast so, als ob er sich schuldig fühlt, weil er so oft gewinnt."
"Er braucht diese Woche eine zweite Hand", bezieht sich Traksel auf Pogacars zählende Geste nach seinem fünften Sieg. "Ich hoffe, dass er das am Samstag wieder macht und jeden in der Rangliste um mindestens zehn Minuten distanziert."
Van den Bos hat gesehen, dass der slowenische Kannibale sich kaum anstrengen muss. "Wenn man ihn so radeln sieht und dann sieht man Martínez radeln. Pogacar macht hier nur eine Trainingsfahrt. Der Unterschied zwischen ihm und den anderen ist so groß. Diese fünf Siege sagen auch eine Menge aus."
Trotz des Mangels an Spannung kann Traksel Pogacar genießen. "Es ist schön, zuzusehen. Es ist so einfach. Wie schön muss das Leben von Pogacar sein, wenn man so leicht radeln kann. Ich würde gerne eines Tages seine Beine haben."
Instagram Bild Tadej Pogacar<br>