Flaschenwurf bei Paris-Roubaix: Mohoric-Fanclub distanziert sich und hilft bei Aufklärung

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 15 April 2025 um 12:35
mohoric
Nach dem Flaschenwurf auf Mathieu van der Poel bei Paris-Roubaix hat sich nun auch der belgische Fanclub „MatejMatjes“, der den slowenischen Fahrer Matej Mohoric unterstützt, öffentlich geäußert. In einer ausführlichen Stellungnahme distanziert sich die Gruppe klar von der Tat und beschreibt ihre aktive Rolle bei der Identifizierung des Täters.
Kein Zusammenhang mit Mohoric oder dem Fanclub
Mohoric war beim Rennen früh gestürzt und hatte das Ziel nicht erreicht. Der Täter, der van der Poel mit einer Flasche im Gesicht traf, befand sich während der Tat in unmittelbarer Nähe einer Zuschauergruppe, zu der auch Mitglieder des Fanclubs gehörten. Auf Bildern vom Rennen war der Angreifer in der Nähe von Personen mit den typischen Fanclub-Accessoires – roten Shirts und rot-weißen Mützen – zu sehen, was zu öffentlichen Spekulationen führte.
„Der Täter ist kein Mitglied unseres Fanclubs“, stellten die MatejMatjes in ihrer Erklärung klar. Man habe bereits während der Rückfahrt nach Belgien mit der internen Aufarbeitung begonnen.
Fanclub hilft bei Täterermittlung
Nach Sichtung von Bildmaterial und Zeugenaussagen identifizierte der Vorstand die betreffende Person – ein Mitreisender im Fanbus, der nicht zum Verein gehört. Der Täter wurde über Umwege kontaktiert und aufgefordert, sich zu stellen. Sollte er dem nicht nachkommen, kündigte der Fanclub an, selbst die Polizei zu informieren.
Der Plan ging auf: „Der Täter hat uns in der Nacht kontaktiert und mitgeteilt, dass er sich gestellt hat und seine Tat zutiefst bereut“, heißt es in der Stellungnahme.
Klare Konsequenzen
Der Fanclub betont, dass der Betroffene künftig von allen Aktivitäten ausgeschlossen bleibt: „Die betreffende Person wurde informiert, dass sie bei künftigen Busfahrten oder Veranstaltungen des MatejMatjes nicht mehr willkommen ist.“
Zugleich spricht der Verein van der Poel seinen Respekt aus und verurteilt die Tat scharf: „Wir sind ein Fanclub für Fahrer, nicht gegen sie. Jeder, der uns kennt, weiß, dass wir jedem Athleten, der Leistung zeigt, applaudieren – unabhängig vom Trikot.“
Forderung nach Bestrafung, Wunsch nach Distanz
Zum Abschluss der Erklärung machen die MatejMatjes deutlich, dass sie auf eine gerechte Bestrafung des Täters hoffen – aber auch darauf, dass der Vorfall nicht dauerhaft mit dem Fanclub in Verbindung gebracht wird.
„Wir überlassen das weitere Vorgehen Polizei und Justiz und werden keine Namen nennen. Wir hoffen, dass dieser Vorfall nicht auf unserem Fanclub hängen bleibt.“
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