Seit dem vergangenen Jahr ist bekannt, dass Dänemark – wie viele andere europäische Top-Nationen – nicht alle zur Verfügung stehenden Startplätze für die Weltmeisterschaften in Ruanda nutzen wird. Neben dem Verzicht auf Junioren- und U23-Teams teilte der dänische Radsportverband Danmarks Cykle Union nun auch mit, dass die Skandinavier weder im Zeitfahren der Elite antreten werden. Damit werden die rot-weißen Trikots ausschließlich in den Elite-Straßenrennen zu sehen sein, wo sich Dänemark dennoch Chancen ausrechnet.
„Natürlich ist es wirklich schade, dass wir uns nicht in der Lage sehen, bei den Weltmeisterschaften in den Einzelwettbewerben zu starten“, sagte Dänemarks Elite-Manager Morten Bennekou über die DCU.
„Wir sehen es jedoch als richtige und notwendige Entscheidung, aufgrund des Austragungsortes der Weltmeisterschaften auf einem anderen Kontinent. Hinzu kommt, dass die Weltmeisterschaften und die Europameisterschaften in diesem Jahr direkt aufeinanderfolgen – und das auf zwei verschiedenen Kontinenten.“
Auch andere Nationen wie die Niederlande, Belgien oder Italien reisen mit reduzierten Teams an. Da die Europameisterschaften in Ardèche nur eine Woche später stattfinden, richtet Dänemark seinen Fokus verstärkt auf dieses Rennen. In der Juniorenkategorie könnte vor allem Noah Lindholm Møller Andersen, d
er Führende der FirstCycling-Juniorenrangliste, für ein Ausrufezeichen sorgen. Im Gegensatz zu seinen Rivalen wird der 18-Jährige nach dem Verzicht auf die Reise nach Kigali vollständig ausgeruht an den Start gehen.
"Es kann gar nicht anders sein"
Dänemark setzt somit all seine Hoffnungen auf das Team rund um
Jonas Vingegaard, wenn es bei den Weltmeisterschaften in Kigali um Edelmetall geht. Der zweimalige Tour de France-Sieger wird in Ruanda sein WM-Debüt geben – und darf dabei keinesfalls unterschätzt werden. Wie ernst es ihm mit dem Titel ist, dürfte sich schon bei der bevorstehenden
Vuelta a Espana zeigen, in die Vingegaard als Topfavorit startet.
„Als Nationaltrainer bin ich unglaublich enttäuscht, dass wir in einer von zwei WM-Disziplinen nicht antreten können – das ist schließlich der Höhepunkt des Jahres“, erklärte Männer-Nationalcoach
Michael Morkov.
„Aber ich muss auch akzeptieren, dass es in diesem Jahr nicht anders geht. Auf der anderen Seite haben wir uns nun schon zum achten Mal in Folge mit einer kompletten Mannschaft von acht Fahrern für das Straßenrennen der Elite qualifiziert. Ich freue mich sehr darauf, mit einem starken Team anzutreten, das um Gold mitkämpfen kann.“