Auf der 11. Etappe der
Tour de France 2025 hat die Reaktion der Gesamtwertungs-Favoriten für Diskussionen gesorgt. Statt einen potenziellen Vorteil zu nutzen, entschieden sich
Jonas Vingegaard,
Remco Evenepoel und die weiteren Klassementfahrer, auf den gestürzten
Tadej Pogacar zu warten – ein seltener Akt der Fairness im Spitzenradsport.
Israel-Premier-Tech-Sportdirektor und Ex-Tour-Etappensieger Steve Bauer
äußerte sich nach der Etappe zur Situation und stellte klar: „Zu diesem Zeitpunkt des Rennens ging es wirklich um die Umstände. Es war klar, dass die Ausreißer den Etappensieg unter sich ausmachen würden – die Favoriten hatten keine Chance mehr, sie einzuholen.“
„Eine respektvolle Geste gegenüber Tadej“
„Ich denke, es wäre eine ganz andere Geschichte gewesen, wenn der Etappensieg noch offen gewesen wäre. Dann hätte niemand mehr gewartet“, fügte Bauer hinzu. Es sei vor allem der Kontext gewesen, der über das Verhalten entschieden habe – gepaart mit einem Maß an Respekt: „Vor dem Sturz war im Kampf um die Gesamtwertung ohnehin nichts passiert. Alle wären gemeinsam ins Ziel gekommen. So wurde es eine respektvolle Geste gegenüber Tadej.“
Online wurde vielfach diskutiert, ob Pogacar im umgekehrten Fall ebenfalls gewartet hätte – etwa bei einem Sturz von Vingegaard oder Evenepoel. Für Bauer steht außer Frage, dass die Reaktion dieselbe gewesen wäre, ganz gleich, wer betroffen gewesen wäre.
„Ich glaube, der gleiche Respekt wäre jedem Fahrer entgegengebracht worden, der vorne in der Gesamtwertung lag“, betonte er. „Es war die richtige Entscheidung. Sie hat das Rennen nicht verändert – alle blieben zusammen, und der Etappensieg war ohnehin weg. Weiterzufahren, nur um Tadej abzuhängen, wäre kein würdiges Ende für diese Etappe gewesen.“