„Es gibt gewisse Ähnlichkeiten zwischen uns" - Tom Pidcock über Vergleiche mit Mathieu van der Poel

Radsport
Mittwoch, 13 August 2025 um 15:00
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Tom Pidcock zählt unbestritten zu den vielseitigsten Radsportlern seiner Generation. Doch trotz seiner beeindruckenden Erfolge steht er oft im Schatten von Ausnahmekönnern wie Tadej Pogačar und Mathieu van der Poel. Vor allem mit Letzterem wird der Brite häufig verglichen – beide sind multidisziplinäre Spezialisten, die auf Straße, Cyclocross und Mountainbike Spitzenleistungen bringen.
In dieser Saison hat Pidcock einen wichtigen Schritt gewagt: den Wechsel vom WorldTour-Team INEOS Grenadiers zum ambitionierten Q36.5 Pro Cycling Team. Mit einem individuell abgestimmten Rennkalender hat er zu neuer Konstanz gefunden. So gewann er kürzlich die Königsetappe des Arctic Race of Norway, wurde dort Gesamtzweiter – und triumphierte fast zeitgleich im MTB-Weltcup von Pal Arinsal, Andorra.

Gemeinsamkeiten – und klare Unterschiede zu Van der Poel

Im Gespräch mit Het Nieuwsblad reflektiert Pidcock die Parallelen und Differenzen zwischen ihm und Van der Poel:
„Er ist mir weit voraus, Mathieu hat Dinge, die ich auch gerne hätte. Wir fahren beide gerne nach Gefühl, ein bisschen spielerischer. Ich schaue nicht nur auf die Zahlen. Wir mögen dieselben Dinge, wie zum Beispiel schöne Autos. Aber sportlich sind wir auch sehr unterschiedlich: Ich bin kleiner und leichter, eher der Kletterer, er ist ein großer Klassikerspezialist.“
Van der Poel, mittlerweile achtfacher Monumentalsieger, Ex-Weltmeister und mehrfacher Tour-de-France-Etappensieger, gilt als einer der prägendsten Fahrer der letzten Jahre. Der Vergleich mit ihm ist für fast jeden Profi eine Herausforderung – doch Pidcock gehört zu den wenigen, die sich realistisch in dieser Liga bewegen können.

Erfolge, Rivalität und Respekt

Pidcock selbst ist mit 26 Jahren bereits ehemaliger Welt- und Europameister im Mountainbike und zweifacher Olympiasieger – Titel, die Van der Poel bislang verwehrt blieben. Dennoch zollt der Brite dem Niederländer größten Respekt:
„Wenn Mathieu sich etwas vornimmt, weiß man, dass er es schaffen wird. Er gehört fast immer zu den Besten der Welt, und das motiviert mich, gegen ihn anzutreten.“
Ein direktes Duell bei den kommenden XCO-Weltmeisterschaften wird es jedoch nicht geben: Pidcock konzentriert sich auf die Vuelta a España, während Van der Poel nach suboptimaler Vorbereitung unklare Ziele für das Rennen hat.

Blick in die Zukunft – und ein ehrgeiziger Fahrplan

Pidcock sieht in Van der Poel vor allem den stärkeren Straßenfahrer:
„Mathieu ist viel besser darin, große Siege auf der Straße zu erringen als ich. Er hat noch keine Monumente in verschiedenen Disziplinen gewonnen wie ich, aber auf der Straße ist er der Beste. Für mich ist die Straße die schönste.“
Mit Blick auf die kommenden Jahre ist Pidcock überzeugt, noch Luft nach oben zu haben:
„Manchmal fühle ich mich alt, aber Fahrer wie Mathieu und Wout van Aert haben in diesem Alter schon viel erreicht. Ich hoffe, dass ich jetzt in diese Phase meiner Karriere eintrete und die größten Rennen gewinnen kann – genau wie sie.“
Eines ist sicher: Wenn Pidcock seine Vielseitigkeit weiter in Siege bei den prestigeträchtigsten Straßenrennen ummünzt, könnte er bald nicht mehr nur der „multidisziplinäre Rivale“ von Van der Poel sein, sondern einer der bestimmenden Fahrer seiner Ära.
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