Tiesj Benoot gehört zu den erfahreneren Männern im Peloton. In diesen 10 Jahren als Profi hat er verschiedene Fahrer kennengelernt. Unter all den Persönlichkeiten, mit denen er zusammenarbeiten durfte, ist ihm die klügste aufgefallen;
"Es gibt definitiv zwei, die herausstechen:
Michael Storer, mein ehemaliger Teamkollege bei Sunweb, und - obwohl ich ihm nicht zu viel Ehre machen will - Victor Campenaerts (lacht)", nennt Benoot in einem Interview mit
Het Nieuwsblad.
"Storer ist ein besonderer Australier mit einer italienischen Freundin. Er hat schon ziemlich früh angefangen, italienische Bücher zu lesen. Es ist nicht leicht, in einer anderen Sprache zu lesen. Er ist auch Veganer, aber anscheinend ist das ein flexibles Konzept. Unser Koch hat einmal Wraps mit Lachs gemacht und Michael hat sofort einen gegessen. Was, du bist Veganer, oder?', fragten wir. 'Ja, das stimmt, aber ich mag Lachs.' Da mussten wir natürlich alle lachen."
Ist sein Teamkollege auch so ein Genie? "Ich muss aufpassen, was ich sage, weil wir uns hier in der Sierra Nevada ein Zimmer teilen. Sonst könnte er anfangen zu schweben", sagt Benoot augenzwinkernd. "Victor ist alles andere als Mainstream, er kann sehr gut querdenken. Wenn man ihn mit ein paar Spezialisten zu einem bestimmten Thema zusammenbringt, besteht die Chance, dass er sie überredet."
"Was hat er gesagt? Dass ich ihm einmal gesagt habe, dass er ein gutes Gespür dafür hat, wann er in einem Rennen angreifen muss. Das ist lustig. Ich habe mal gesagt, dass ich seine unberechnete und auch ein bisschen dumme Art zu fahren bewundere. Dumm als Kompliment, weil er die Gabe hat - sagen wir mal -, einfach alles loszulassen und loszulegen. Diese Mentalität hat ihm schon sehr viel gebracht. Ich glaube, er hat schon hundert Leuten erzählt, dass ich das zu ihm gesagt habe. Es wird zu einem Running Gag."