Wout Van Aerts Frühjahr verlief nicht spektakulär – aber konstant. Nach seiner Verletzungspause meldete sich der Belgier mit starken Leistungen bei den Klassikern zurück. Zwar blieb ihm ein großer Sieg verwehrt, doch seine Ergebnisse sprechen für sich.
Im Podcast „Wuyts & Vlaeminck“ analysierte
Michel Wuyts die Situation. Der erfahrene Kommentator glaubt, dass Van Aert den Druck spürte, endlich ein Monument zu gewinnen. „Er ist ins Rennen gegangen mit dem Gefühl: Jetzt oder nie“, sagte Wuyts. Diese mentale Last könnte ihn gebremst haben.
Die Resultate belegen dennoch eine bemerkenswerte Beständigkeit: Platz zwei bei Dwars door Vlaanderen, zweimal Vierter bei Flandern und Paris-Roubaix, erneut Rang zwei bei Brabantse Pijl und ein vierter Platz beim Amstel Gold Race. Für viele Profis wäre das ein Traumfrühjahr – für Van Aert fast schon Routine. Die Messlatte liegt bei ihm höher.
Wuyts rät dennoch zu Zuversicht: „Er kann darauf aufbauen. Es gibt genügend Anlass zur Hoffnung – sowohl für den weiteren Saisonverlauf als auch für das nächste Frühjahr.“
Im Mai steht der Giro d’Italia auf Van Aerts Plan. Das rosa Trikot fehlt ihm noch in seiner Sammlung. Nach Erfolgen bei Tour und Vuelta ist das ein logischer nächster Schritt. Mit seinem Allround-Talent könnte er bei den hügeligen Etappen glänzen – und vielleicht sogar Rosa tragen.
Danach kehrt er zur Tour de France zurück, um Kapitän Jonas Vingegaard zu unterstützen. Auch ohne Frühjahrssieg bleibt Van Aert eine Schlüsselfigur im Peloton. Seine Vielseitigkeit, sein Kampfgeist und sein Instinkt machen ihn 2025 weiter zu einem Fahrer, der jederzeit für Schlagzeilen sorgen kann.