Beim wohl größten Rennen der Niederlande am heutigen Nachmittag geht der Niederländer
Mathieu van der Poel als großer Favorit ins Rennen. Laut dem ehemaligen
Amstel Gold Race-Sieger Erik Dekker liegt der ganze Druck jedoch bei den Rivalen des Weltmeisters.
"Er fährt mit erstaunlichen Beinen und einem Selbstvertrauen, das der Konkurrenz buchstäblich Angst macht. Das Schlimmste, was Mathieu am Sonntag passieren kann, ist, dass er das Amstel Gold Race nicht gewinnt", erklärt der Amstel-Sieger von 2001. "Darüber macht er sich keine Sorgen, denn er hat bereits die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix in der Tasche. Mensch, ich wünschte, ich hätte solche Tage erlebt."
Wenn van der Poel geschlagen werden soll, ist die Liste der Herausforderer allerdings recht lang. In
Michael Matthews sticht Dekker ein Fahrer besonders ins Auge, wenn er sich das Feld ansieht: "Dann denke ich zuerst an Bling Matthews", sagt Dekker. "Denn er könnte Mathieu im Sprint schlagen. Vielleicht, sage ich. Denn das ist auch bei Mathieu und all den anderen Spitzenfahrern der Fall: Sie können alles in einem Rennen, aber auch sprinten. Sie haben so viele Fähigkeiten zur Hand, das macht es ziemlich kompliziert, sie zu besiegen. Aber wenn sie Mathieu ein bisschen leer laufen lassen, kann Matthews ihn draufsetzen, denke ich."
"Was hilft, ist, dass wir in Gent-Wevelgem gesehen haben, dass Mathieu auch geschlagen werden kann", so Dekker weiter. "Er hat dort vielleicht nicht immer alles gut gemacht. Aber wenn er ein Ziel vor Augen hat, macht er nicht so oft Fehler. Ich würde daher auf ein Szenario spekulieren, in dem
Alpecin-Deceuninck alles richten muss. Und dann sagen sie automatisch: 'Mach es selbst', denn es ist unmöglich, in De Amstel alles selbst zu machen. Der Punkt ist, dass es sie nicht stören wird. Dann sind sie zwar am Sonntagabend in De Amstel sieglos, aber sie haben in diesem Frühjahr schon drei ganz dicke, fette Fische gewonnen. Deshalb gibt es keinen Druck auf Mathieu und sein Team."