Tom Dumoulin hat seine Erkundungstour in Kigali mit einem klaren Urteil beendet: Der Kurs der Straßen-Weltmeisterschaften 2025 ist wie gemacht für
Tadej Pogacar. Nachdem er den lokalen Rundkurs und die Schlüsselanstiege, darunter den gefürchteten Muur de Kigali, selbst gefahren ist, sieht der Zeitfahr-Weltmeister von 2017 den Slowenen als überwältigenden Favoriten auf ein weiteres Regenbogentrikot.
„Auf den letzten drei oder vier Kilometern geht es praktisch nur noch bergauf“, erklärte Dumoulin gegenüber
Wielerflits nach seiner Fahrt über die WM-Strecke. „Das ist ein Rennen für Kletterer. Der beste Fahrer wird hier gewinnen, garantiert. Ehrlich gesagt fällt mir kein anderer Name ein als Tadej Pogacar.“
Ein brutaler Parcours ohne Verschnaufpause
Dumoulin, der 2018 selbst Vierter bei der WM wurde, beschrieb die ruandische Strecke als eine der härtesten, die er je gesehen hat. „Es ist brutal – Anstieg um Anstieg um Anstieg. Es gibt kaum einen Moment zum Durchatmen. Die Abfahrten sind gerade und schnell, sodass man sofort wieder im nächsten Anstieg steckt.“
Das Straßenrennen führt über einen 20 Kilometer langen Rundkurs, der 15 Mal absolviert wird. Auf die Fahrer warten steile Rampen auf nahezu perfektem Asphalt – mit einer entscheidenden Ausnahme: dem rauen Kopfsteinpflaster der Côte de Kimihurura (1,3 km bei 6,3 %), das kurz vor dem Ziel liegt. „Diese Steigung wird alles auseinanderreißen“, sagte Dumoulin. „Und der letzte Kilometer zieht sich ebenfalls bergauf. Es gibt keinen Platz, um sich zu verstecken.“
Der Muur de Kigali als Schlüsselmoment
Nach der Hälfte des Rennens verlässt das Peloton die Stadtschleife, um zwei weitere Schlüsselanstiege zu meistern: den Mount Kigali (5,9 km à 6,9 %) und die legendäre Muur de Kigali (0,4 km à 11 %). Dumoulin erkundete diese Passage zusammen mit Bram Tankink und
Simon Geschke – wobei Tankink auf dem Kopfsteinpflaster spektakulär die Kette riss.
„Das ist wirklich hart“, kommentierte Dumoulin. „Es ist gut, dass sie es nur einmal fahren. Noch spannender wäre es, wenn es später im Finale käme. Aber es bleibt ein großartiger rennentscheidender Moment.“
Pogacar als Mann ohne Konkurrenz
Für Dumoulin entlarvt der ruandische Kurs mit seinen Höhenmetern, den ständigen Anstiegen und den Kopfsteinpflasterpassagen jede Schwäche. „Der beste Fahrer wird gewinnen“, betonte er – und für ihn gibt es keinen Zweifel, dass dieser Fahrer Pogacar heißt.
Der amtierende Weltmeister, vierfache Tour-de-France-Sieger und Olympia-Bronzemedaillengewinner zeigte sich schon die gesamte Saison über in überragender Form. Kigali könnte für ihn die perfekte Bühne sein, um sich ein zweites Regenbogentrikot zu sichern.