Paolo Bettini war in den Jahren 2006 und 2007 Weltmeister, in denen er 75 bzw. 82 Tage lang Rennen fuhr. Der Italiener hatte schon damals eine Vorliebe für große Zeitpläne und äußert sich nun mit scharfen Worten über einige der Weltbesten, die sich speziell auf die Tour de France konzentrieren, während sie das Gleiche bei anderen Rennen tun.
"Ich habe noch nie Fahrer gemocht, die 80 % des Kalenders wegwerfen, um sich auf etwas zu konzentrieren. Der Radsport ist nicht die Tour de France", sagte Bettini gegenüber BiciSport. Es ist eine Emotion, die sich bei vielen Fans widerspiegelt, die jedoch daraus resultiert, dass die Fahrer sich auf jedes einzelne Detail konzentrieren müssen, um ihre besten Leistungen in ihren Hauptzielen des Jahres zu erreichen.
In den letzten Jahren, in denen die Vorbereitung auf die großen Rundfahrten eine Chance hatte, sahen wir immer mehr Grand-Tour-Teilnehmer, die vor dem Giro d'Italia nur sehr wenige Rennen bestritten, und immer häufiger sahen wir auch Fahrer, die bei der Tour de France oder der Vuelta a España an den Start gingen, ohne vorher ein Rennen zu bestreiten.
Bettinis Kritik bezieht sich hauptsächlich auf den Wunsch nach Spektakel das ganze Jahr über und darauf, dass die großen Persönlichkeiten mit voller Absicht an Etappenrennen und Klassikern teilnehmen, nicht nur an den Grand Tours. Dies zeigt sich sehr deutlich in seiner Argumentation zu Tadej Pogacar, den er für seine Konzentration auf andere Rennarten lobt.
"Als Fan liebe ich die Interpretation von Pogačar. Er hat Spaß, im Februar macht er bei jedem Rennen in Spanien alle platt, fährt nach Flandern und gewinnt, fährt zur Tour und macht wieder alle platt", sagt er.
Bettinis Worte spiegeln jedoch nicht nur ein Muster im modernen Radsport wider, denn in seiner Blütezeit war dies auch die Art von Zeitplan, dem einige der Weltbesten folgten. Lance Armstrong ist mit seinen (damals) sieben aufeinanderfolgenden Tour-de-France-Siegen ein deutliches Beispiel dafür, dass er kein einziges Mal an einer anderen Grand Tour teilnahm und in der Regel kürzeren Kalendern folgte.
Huge battles on the horizon 😀
— Velon CC (@VelonCC) January 14, 2025
The four Tour de France favourites - Tadej Pogačar, Jonas Vingegaard, Primož Roglič and Remco Evenepoel - have now all confirmed the race is part of their provisional 2025 schedules. pic.twitter.com/he09AuP39X