Wout Van Aert und Mathieu van der Poel sind zwei Namen, die für immer in die Radsportgeschichte eingehen werden. Beide sind auf ihre Weise legendäre Fahrer, die Gemeinsamkeiten haben, sich aber auch in wichtigen Bereichen unterscheiden.
Van Aert war bei den Grand Tours erfolgreicher, während van der Poel in letzter Zeit die Monumente dominierte und sechs Siege errang, während Van Aert nur einen einzigen gewann. Ihre Duelle im Cyclocross waren ebenfalls großartig, aber van der Poel hat mit sieben Weltmeistertiteln die Oberhand und hat sich in den letzten Jahren abgesetzt, während Van Aert drei davon errungen hat.
Die Saison 2025 rückt näher und die Frage lautet: Wird Van Aert in diesem Jahr endlich ein weiteres Monument gewinnen, sein erstes seit Mailand-Sanremo in 2020? Mit 30 Jahren beginnt die Zeit gegen ihn zu arbeiten.
Im Gespräch mit WielerFlits erinnert sich Van Aert an die Erfolge seiner Karriere und daran, wie er in Erinnerung bleiben möchte.
"Aber was ist ein Palmarès?", überlegt der 30-jährige Belgier. "Ist das eine Liste mit einer Anzahl von Siegen darauf? Oder ist es das, womit wir uns an jemanden als Radsportler erinnern? Natürlich gehören Siege dazu. Ich denke, in meinem Fall gibt es genug davon."
Er fuhr fort: "Aber ich hoffe auch, dass viele Leute mich als den Fahrer in Erinnerung behalten, der Dinge getan hat, die andere Fahrer nicht tun. Und dazu gehört wahrscheinlich auch, sich gelegentlich für andere zu opfern. Das ist es, was ich bin. Und darauf bin ich auch sehr stolz."
Was die Zukunft angeht, bleibt Van Aert optimistisch. "In fünf Jahren wird sich daran sicherlich nicht mehr viel ändern lassen", sagt er lachend. "Dann ist es eben so. Dann werde ich auf viele tolle Dinge zurückblicken können."
"Aber ich freue mich auch auf die kommenden Jahre, in denen ich immer mit viel Ehrgeiz starten werde. Und den Weg dorthin genieße ich immer mehr."
Trotz der wachsenden Konkurrenz durch jüngere Fahrer sieht Van Aert immer noch Potenzial in sich selbst. "Ich denke, dass ich mein Potenzial definitiv noch nutzen kann. Ich denke, dass das in diesem Sinne kein Problem ist. Natürlich, wenn ich dreißig werde, werden dreiundzwanzig-, vierundzwanzigjährige Jungs wieder bereit sein. Das wird jedes Jahr mehr. Diese jungen Leute sind auch begierig darauf, die Fackel zu übernehmen. Das ist natürlich auch etwas, was man berücksichtigen muss."
Da eine neue Saison noch in den Kinderschuhen steckt, wird die Debatte über die Karrieren von Van Aert und van der Poel wahrscheinlich wieder ein zentrales Thema sein. Wird Van Aert endlich einen weiteren großen Tagessieg zu seinem Namen hinzufügen, oder wird die Zeit und die jüngere Konkurrenz es zu einer noch größeren Herausforderung machen?