"Die Wissenschaft sagt, dass man in den ersten zwei bis drei Tagen nach der Rückkehr aus der Höhe am besten ist" - Analyse unterschiedlicher Vorbereitungen von Van Aert und van der Poel

Radsport
Mittwoch, 28 Februar 2024 um 18:30
mathieu van der poel wout van aert
Es ist nicht mehr lange hin, bis eine der größten Rivalitäten des modernen Radsports ein neues Kapitel aufschlägt: Wout van Aert und Mathieu van der Poel werden in den kommenden Monaten bei den Frühlingsklassikern erneut gegeneinander antreten.
Während beide über den Winter im Rahmen der Cyclocross-Kampagne aktiv waren, fuhr Van Aert ein viel kürzeres Programm als van der Poel. Wer von den beiden Superstars, die beide bei den kommenden Klassikern den Sieg anstreben, hat nun den Vorteil? Der Belgier Ruud Van Thienen, Forscher an der Universität Gent, hat die unterschiedlichen Vorbereitungen analysiert und versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden:
"Die Wissenschaft sagt, dass man in den ersten zwei bis drei Tagen nach der Rückkehr aus der Höhe, also um den vierzehnten Tag herum, am besten ist", sagt Van Thienen gegenüber Het Nieuwsblad. "In den ersten Tagen in der Höhe muss sich der Körper an den Sauerstoffmangel akklimatisieren. Der Körper verbraucht Energie, um sich an die Höhe zu gewöhnen, und diese Energie steht nicht für das Training zur Verfügung. Man muss das Trainingsvolumen während der gesamten Höhentrainingszeit reduzieren."
Während van Aert bereits Straßenrennen bestritten hat, insbesondere den Sieg bei Kuurne - Bruxelles - Kuurne 2024, kehrte der Belgier vor kurzem in die Höhe zurück und lässt Strade Bianche und Milano-Sanremo aus, um sich auf die Tour des Flandres vorzubereiten.
Van der Poel wohnt seit dem 17. Februar in dem bekannten Sporthotel Syncrosfera an der Costa Blanca. Das Hotel liegt zwar auf Meereshöhe, verfügt aber über hochmoderne Zimmer, die das Gefühl von Höhe simulieren können.
"Theoretisch ist das ein Vorteil. Bei intensivem Training oder wenn man sich etwas weniger gut fühlt, kann man die Höhe etwas niedriger einstellen", sagt Van Thienen. "Der Nachteil dieses Höhenraums ist, dass man so viel Zeit wie möglich in seinem Raum verbringen muss, was geistig anspruchsvoller ist. Und wenn man zum Beispiel ein sechsstündiges Ausdauertraining im Freien absolviert, sind das auch sechs Stunden, in denen man keinen Höhenreiz hat, den man hätte, wenn man draußen in echter Höhe trainiert."

Instagram Bild Wout Van Aert<br>