„Die Tour war nie mein perfektes Rennen" - Steff Cras gibt zu, dass er die Tour de France nicht sonderlich mag

Radsport
Donnerstag, 28 August 2025 um 10:00
steffcras
Steff Cras verlässt nach drei Jahren das französische ProTeam TotalEnergies und wechselt zu Soudal - QuickStep. Für den 29-jährigen Belgier war die Zeit in Frankreich eine Achterbahn: sportlich erfolgreich, aber menschlich herausfordernd. In diesem Jahr feierte Cras seinen ersten Profisieg bei der Vuelta Asturias und belegte bei der Vuelta a España 2023 einen respektablen 11. Platz. Gleichzeitig musste er sich mit Rückschlägen wie einem unglücklichen Sturz bei der Itzulia 2024 auseinandersetzen.
Abseits des Radsports fühlte sich Cras oft isoliert. Als einziger Nicht-Franzose im Team spürte er die kulturellen Unterschiede deutlich. Sein Wechsel zu Soudal–QuickStep kommt daher nicht überraschend, sondern wirkt wie ein logischer Schritt in Richtung persönlicher und sportlicher Weiterentwicklung. „Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mir die Schuld geben“, erklärte Cras dem Het Nieuwsblad. „Das Team hat in den letzten Monaten alles richtig gemacht. Aber es stehen einfach nicht mehr viele Rennen auf dem Programm, die mir liegen.“

Neue Perspektiven und alte Ziele

Cras bedauert, dass er mit TotalEnergies nicht beim letzten Monument der Saison, Il Lombardia, starten konnte. „Meine Form ist derzeit besser als vor der Tour. Es wäre schade gewesen, diese Chance nicht zu nutzen. Leider ist meine Saison in eine Lücke gefallen, und das ärgert mich.“
Die Zeit in Frankreich hinterlässt gemischte Gefühle. „In französischen Teams gibt es eine andere Kultur. Sprachlich gab es kaum Barrieren, aber die Rennen fühlten sich oft wie Arbeit an“, schildert Cras. Bei Soudal–QuickStep, auch bekannt als The Wolfpack, hofft er, die Freude am Rennsport zurückzugewinnen. „Die Atmosphäre dort wird deutlich besser sein, und ich freue mich darauf, mich wieder auf Rennen zu konzentrieren, die mich motivieren.“
Mit dem Wechsel will Cras vor allem wieder im Rampenlicht stehen. „Ich möchte bei Rennen wie der Vuelta oder der Volta a Catalunya wieder vorne mitmischen. In den letzten Jahren bin ich oft kleinere französische Etappenrennen gefahren – die Aufmerksamkeit war minimal.“
Die Tour de France spielt für Cras dagegen keine zentrale Rolle. „Die Tour war nie mein perfektes Rennen. Ich bin sie viermal gefahren und nur einmal in Paris angekommen. Die Kombination Tour und Steff Cras hat einfach nicht gepasst. In den letzten Jahren hatte ich zudem viel Pech. Ich gehe davon aus, dass diese Zeit hinter mir liegt. Körperlich und mental fühle ich mich stärker und bereit für neue Herausforderungen.“
Mit diesem Schritt setzt Cras auf einen Neuanfang, bei dem Freude, Motivation und sportliche Ambitionen wieder Hand in Hand gehen. Soudal–QuickStep könnte der Ort sein, an dem er sein volles Potenzial ausschöpft – und endlich die große Bühne erreicht, die er sich schon lange erhofft.
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