Der letztjährige Omloop-Sieger Jan Tratnik gibt neuen Herausforderern Ratschläge: "In Belgien darf man nie aufgeben"

Radsport
Freitag, 28 Februar 2025 um 8:15
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Das war das Team Visma - Lease a Bike, das beste Team des Jahres 2023, das mit einem Sieg beim Omloop Het Nieuwsblad in die Frühjahrskampagne 2024 startete? Ein Sieg von Wout Van Aert, Christophe Laporte oder Dylan van Baarle würde niemanden überraschen, aber Jan Tratnik? Ja, das war eine echte Überraschung. Der Slowene hat nach der Saison die Farben gewechselt, aber er wird trotzdem mit der Nummer 1 auf dem Rücken in Gent an den Start gehen.

"Nach 100 Kilometern dachte ich, das Rennen sei vorbei", erinnert sich Jan in einem Interview auf der Red Bull - BORA - hansgrohe Website. Die Schlüsselsektoren des Omloop lagen noch vor ihm, doch der Slowene war bereits weit von der Spitze eingeholt worden. "Starker Seitenwind hatte das Feld auseinandergerissen. Alle Favoriten waren an der Spitze, Visma war mit fünf Mann vertreten. Ich war nicht dabei. Im Grunde war alles erledigt."

Aber so ist das eben bei den Kopfsteinpflaster-Klassikern: Nichts ist entschieden, bevor die Ziellinie überquert ist. "Ich war in der zweiten Gruppe und habe einfach weiter gekämpft, um immer mit den ersten Fahrern über die Hügel zu kommen. Und dann haben wir die Lücke zur Spitzengruppe wieder geschlossen;

20 Kilometer vor dem Ziel spaltete eine weitere Angriffswelle das Peloton. Allerdings blieb keine davon hängen und so war nach dem letzten Anstieg zum Bosberg alles wieder zusammen. Da nutzte Jan Tratnik seine Chance und setzte sich auf der anderen Straßenseite vom Feld ab. Nur Nils Politt reagierte.

"Ich fuhr acht Kilometer vor dem Ziel. Ich drehte mich um - und die Gruppe stand still. Das war der Moment, in dem mir klar wurde: Das kann funktionieren."

Am Ende schien Politt nicht mehr wirklich die Beine zum Sprinten zu haben und so rollte Tratnik seinem großen Sieg entgegen: "Als ich die Ziellinie überquerte, war das einer der schönsten Momente meiner Karriere. Freunde aus Slowenien waren da und feierten mich - ein unglaubliches Gefühl."

Aber es sind nicht nur die Erinnerungen an diesen Tag, die bleiben, sondern auch eine wertvolle Lektion: "In Belgien darf man nie aufgeben. Es gibt 100 Möglichkeiten, wie sich ein Rennen drehen kann - auch wenn man weit zurückliegt."

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