"Der beste Sprinter aller Zeiten" - Jose De Cauwer über die legendäre Karriere von Mark Cavendish

Radsport
Mittwoch, 13 November 2024 um 17:00
1116654617
Am vergangenen Wochenende fiel der Vorhang für die legendäre Karriere der britischen Sprint-Ikone Mark Cavendish, als der 39-jährige Manxman mit seinem letzten professionellen Pedaltritt beim Tour de France Singapore Criterium den Sieg errang.
Seitdem sind die Lobeshymnen und Geschichten aus Cavendishs Karriere von Fans, Fahrern und Fachleuten gleichermaßen detailliert beschrieben worden, so auch von Jose de Cauwer von Sporza.  "Natürlich kann man in die Geschichte schauen, aber man muss zu dem Schluss kommen, dass er der beste Sprinter aller Zeiten war", urteilt der belgische Radsport-Experte.  "Es war großartig, dass er bei der Tour den Rekord von Merckx gebrochen hat, aber ich habe mich trotzdem schlecht gefühlt wegen des schweren Sturzes von Mads Pedersen. Aber er (Cavendish!) hat es verdient, und er hat diesen Rekord verdient. Er war oft schwer verletzt, aber er kam immer auf hohem Niveau zurück."
Mit 165 Siegen im Laufe seiner Karriere, darunter 35 Tour de France-Etappen, 17 Giro d'Italia-Etappen, 3 Vuelta a Espana-Etappen, einem Weltmeistertitel im Straßenrennen, einem Monumentalsieg bei Mailand-Sanremo und vielem mehr, lag Cavendishs größte Stärke laut De Cauwer in seiner geschickten Positionierung.
"Cavendish konnte sich wie kein anderer positionieren und er hat sich auch getraut zu riskieren. Das ist ein Vorteil bei einem Massensprint. Gerade im Alter von 39 Jahren muss man als Sprinter ab und zu ein Risiko eingehen. Das hat er perfekt gemacht", erklärt er. "Manchmal war sein Sprintstil ein bisschen übertrieben. Aber er ist ein emotionaler Mensch. Während des Rennens, aber auch danach. Er hat dem Rennen Farbe verliehen."
"Cavendish hat uns wieder vor Augen geführt, wie wichtig ein guter Leadout ist", so De Cauwer abschließend. "Nach dem Zwischenfall mit Andre Greipel zu Beginn seiner Karriere hatte er immer die besten Anfahrer. Mark Renshaw und später Michael Morkov. Davon hat er sehr profitiert, aber er war auch einfach selbst der Schnellste."