„Das spiegelt Jonas eigene Einstellung überhaupt nicht wider. Es ist eine Schande" - Wout van Aert reagiert auf die kontroversen Kommentare von Vingegaards Frau

In einer idealen Welt würden während der Tour de France alle Augen auf das Rennen und die Fahrer gerichtet sein. Für Team Visma | Lease a Bike im Jahr 2025 hat sich das Thema durch eine sensationelle Interviewserie von Jonas Vingegaards Ehefrau jedoch komplett verschoben.

„Jonas kenne ich gut und ich würde sagen, das Team (Visma, Anm.) fordert ihn inzwischen zu sehr. Ich fürchte, er verbrennt sich an beiden Enden," sagte Trine Vingegaard Hansen im Gespräch mit Politiken. „Man vergisst manchmal, dass hinter dem Sportler auch ein Mensch steht – und wie man das Beste aus ihm herausholt. Das kann alles nach hinten losgehen.“

In einem weiteren Interview mit Jyllands-Posten fügte sie hinzu: „Mit zwei Kindern hat er das Gefühl, dass ihm das Leben zu Hause entgeht. Das muss gegen die Freude am Radsport abgewogen werden. In vielerlei Hinsicht begann der Countdown bis zum Karriereende, als wir unser erstes Kind bekamen.“

Eine weitere Kritik, die Trine Vingegaard äußerte, betrifft die vermeintlich mangelnde Unterstützung für Jonas Vingegaard auf manchen Etappen, da Fahrer wie Van Aert auf Etappensiege und ihre eigenen Ziele fokussiert sind. „Wenn man mit anderen Fahrern auch Etappensiege anstrebt, können diese Kräfte nicht eingesetzt werden, um Jonas zu unterstützen“, sagte sie.

Nicht nur Jonas Vingegaards Rennen wird durch diese Aussagen erschüttert, auch seine Teamkollegen von Team Visma | Lease a Bike sehen sich in den Vor- und Nachinterviews zu den Etappen, während des größten Rennens ihrer Saison, mit Fragen zur Frau ihres Kapitäns konfrontiert.

„Wir haben die Kommentare auch gesehen“, gab Wout van Aert im Gespräch mit VTM Nieuws zu, als das Thema Trines Kritik vor der 3. Etappe am Montagnachmittag angesprochen wurde. „Ich bedaure, was geschrieben wurde. Wir haben darüber gesprochen, und das Team weiß genau, wo ich stehe. Dieses Gefühl spiegelt Jonas’ eigene Einstellung überhaupt nicht wider. Es ist schade, dass es so dargestellt wurde.“