Anna van der Breggen, die alles im Radsport erreicht hat, verabschiedete sich 2021 vom Profi-Peloton, um neue Wege zu gehen. Doch als Sportdirektorin bei SD Worx-Protime blieb sie dem Sport treu. Nun, einige Jahre später, kehrt die ehemalige Weltmeisterin überraschend ins Peloton zurück, um herauszufinden, ob sie es noch mit den Besten wie Demi Vollering aufnehmen kann.
Van der Breggen hat bereits alle großen Rennen gewonnen und ist überzeugt, dass sie wieder an die Spitze zurückkehren kann. "Natürlich will ich wieder gewinnen", erklärte sie auf dem Pressetag ihres Teams. Doch sie bleibt realistisch: "Ich mache mir keine Illusionen, dass ich sofort bei den großen Rennen vorne mitfahren werde. Das muss sich zeigen. Vielleicht kann ich bei der Flèche Wallonne noch glänzen", fügte sie hinzu, ein Rennen, das sie sieben Mal in Folge dominierte.
Ihre Rückkehr ist nicht von einem unerfüllten Karriereabschluss motiviert. "Ich will keine Lücken in meiner Bilanz schließen. Es geht mir einfach wieder um den Spaß am Radfahren", betont sie. Ein weiterer Grund ist das gestiegene Niveau im Frauenradsport: "Heute reicht es nicht mehr, allein stark zu sein. Früher konnte ich am Ende eines Anstiegs noch zur Spitze fahren. Jetzt wird das ganze Rennen intensiver."
Bereut Van der Breggen ihren Rücktritt vor drei Jahren? "Nein, damals machte mir das Radfahren keinen Spaß mehr, und ich wusste, dass es Zeit war aufzuhören. Ich genoss das erste Jahr abseits des Radsports sehr. Doch nach einer Weile vermisste ich das Radfahren und fand mich wieder auf dem Rad."
Mit einer neuen Einstellung und Freude am Training geht sie ihre Rückkehr an. "Früher habe ich lange Ausdauertrainings gemieden, jetzt genieße ich sie. Es fühlt sich gut an, diesen Sport wieder als Job zu sehen. Meine Mentalität hat sich verändert, und das macht den Unterschied."