Bryan Coquard nach Philipsen-Sturz im Netz unter Beschuss – Cofidis verteidigt seinen Sprinter deutlich

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 08 Juli 2025 um 16:00
coquard
Bryan Coquard steht nach dem folgenschweren Zwischenfall beim Zwischensprint der 3. Etappe der Tour de France 2025 im Zentrum hitziger Diskussionen. Der Franzose war in den Sturz verwickelt, der das Aus für Jasper Philipsen im Grünen Trikot bedeutete – und wurde daraufhin Ziel massiver Online-Anfeindungen. Das Team Cofidis nahm nun mit deutlichen Worten öffentlich Stellung.
„Dies war ein unglücklicher Zwischenfall während des Rennens, aber er war in keiner Weise für die Kursänderung verantwortlich“, heißt es in einer offiziellen Erklärung, die Cofidis am Dienstag über seine Social-Media-Kanäle veröffentlichte. „Als Radsportfans und Sportbegeisterte verurteilen wir jede Form der Einschüchterung oder Beschimpfung unserer Fahrer in den sozialen Medien. Das Team behält sich das Recht vor, Anzeige gegen jeden zu erstatten, der seine Integrität beschädigt.“

"Bryan hat keinen Fehler gemacht"

Auch Teamchef Cédric Vasseur verteidigte Coquard gegenüber Sporza vehement gegen den Vorwurf unsauberen Fahrverhaltens: „Das ist sicher nicht gerechtfertigt. Bryan hat keinen Fehler gemacht. Es war leider ein Rennzwischenfall.“ Vasseur betonte, dass Coquard in dem chaotischen Sprint selbst nur knapp einem Sturz entgangen sei: „Er wurde von einem Vorstoß von LIDL-Trek destabilisiert, der ihn gegen einen Intermarche-Wanty-Fahrer drängte. Irgendwie konnte er sich retten – fragen Sie mich nicht wie. Dabei hat er Jasper leicht berührt, der dann stürzte.“
Kritik äußerte Vasseur auch an der Rennjury, die Coquard eine gelbe Karte erteilte: „Wenn man für so etwas eine Karte verteilt, entwertet das deren Bedeutung. Offenbar musste man reagieren, weil das Grüne Trikot betroffen war. Aber wenn das der Maßstab ist, werden wir bald 25 Karten pro Tag sehen – und in ein paar Tagen fährt keiner mehr.“ Das Team will die Entscheidung nun offiziell anfechten.
Coquard selbst zeigte sich nach dem Rennen sichtlich betroffen vom Sturz Philipsens – und wurde vom Team mit Rückendeckung auf ganzer Linie ausgestattet. Die Kritik im Netz bleibt dennoch heftig – ein weiteres Kapitel in der andauernden Debatte um Sicherheit und Verantwortung im Hochgeschwindigkeitsradsport.
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