Ben Turner hat die 4. Etappe der Vuelta a España für sich entschieden – ein Resultat, das kaum jemand erwartet hatte. Der Brite von INEOS Grenadiers gilt zwar als starker Sprinter, doch in dieser Saison war er noch nicht in Topform. Umso überraschender war sein Sieg im Sprint gegen die favorisierten Jasper Philipsen und Mads Pedersen. Für Turner ist es der erste Etappenerfolg bei einer Grand Tour.
Die Etappe führte das Peloton am vierten Tag von Italien nach Frankreich. Der Start war zwar hügelig, stellte die Fahrer aber nicht vor allzu große Probleme. Schon früh bildete sich die Gruppe des Tages mit Sean Quinn, Louis Vervaeke, Joel Nicolau, Kamiel Bonneau und Mario Aparicio. Später versuchte auch Bruno Armirail, die Ausreißer zu verstärken, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen.
Im Feld blieb es lange ruhig. Die Teams hielten das Tempo kontrolliert, alles deutete auf einen Sprint hin – auch wenn das Finale leicht ansteigend war. Alpecin-Deceuninck machte viel Tempoarbeit, um das Ausreißer-Unternehmen rechtzeitig zu neutralisieren. Dennoch blieb unklar, ob Mads Pedersen nach der Arbeit von Lidl-Trek seine Chance bekommen würde.
Im Finale eröffnete Edward Planckaert den Sprint für Philipsen. Doch der Belgier schien an diesem Tag selbst die stärkeren Beine zu haben und löste sich kaum von seinem Teamkollegen. Diese Unsicherheit nutzte Ben Turner eiskalt aus. Der Brite beschleunigte entschlossen, setzte sich von allen ab und feierte einen eindrucksvollen Sieg. Hinter ihm landeten Philipsen und Planckaert auf den weiteren Podestplätzen.
Turners Erfolg ist ein Ausrufezeichen – nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für INEOS Grenadiers, die bei dieser Vuelta bislang nicht als Sprintfavoriten gehandelt wurden.