Dieses Frühjahr war ein wichtiger Schritt in der Karriere von
Thibau Nys. Nein, er hat keinen (großen) Klassiker gewonnen. Aber bei seinem Debüt hat der Lidl-Trek-Fahrer herausgefunden, dass ein Sieg in den Ardennen keine unmögliche Mission ist. Seine Ergebnisse - 12. in Amstel, 8. bei der Fleche Wallonne und 5. in Lüttich - stützen diese Vermutung. Und manche gehen sogar noch weiter und sagen Nys' Zukunft auf der Straße voraus!
In dem HLN-Podcast Wuyts & Vlaeminck ging
Michel Wuyts noch einen Schritt weiter. Der ehemalige Kommentator ist vom Talent von Nys überzeugt und meint, dass er sich nicht nur auf die Ardennen konzentrieren sollte. "Ich beziehe das nicht so sehr auf seinen fünften Platz, sondern eher darauf, wie leicht er auf der La Redoute gefolgt ist. Er ist erst 22 Jahre alt, das heißt, man kann wirklich etwas aufbauen. Die einzige Herausforderung ist, dass er mit der Pogacar-Generation mithalten muss."
Der belgische Nationaltrainer
Serge Pauwels trieb den Hype noch weiter voran. Pauwels glaubt, dass Nys, wenn er sich in Lüttich behaupten kann, auch bei Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt und vielleicht sogar bei der Lombardei antreten kann. Und dank seiner Cyclocross-Erfahrung könnte er sogar bei Paris-Roubaix antreten. "Ich glaube, dass er die Fähigkeit hat, jedes Monument zu gewinnen", sagte Pauwels. "Nach dem, was ich bisher gesehen habe, scheint alles in seiner Reichweite zu liegen."
Nys hat bereits eine beeindruckende Liste von Siegen vorzuweisen, auch wenn er noch nie eine komplette Straßensaison absolviert hat. Seine 12 Profisiege sprechen für sich, so Pauwels weiter. "Er hat so viel technisches Können. Wenn er bei den Ardennen-Klassikern so gut abschneiden kann, gibt es keinen Grund, warum er das nicht auch bei den flämischen Klassikern schaffen sollte."
Thibau Nys wird am Donnerstag bei einem weiteren WorldTour-Klassiker in Deutschland, Eschborn-Frankfurt, wieder an den Start gehen. Auch dieses Rennen könnte ganz nach dem Geschmack des jungen belgischen Allrounders sein. Das Profil ist hart genug, um die meisten Sprinter abzuschütteln, aber nicht zu hart für vielseitige Männer wie den 22-Jährigen. Was kommt danach? Vielleicht die Tour de France, wer weiß...