Wout Van Aert kommt während der
Tour de France 2024 langsam in Form und befindet sich auf einem höheren Niveau als zu Beginn des Rennens. Er hat die Olympischen Spiele 2024 im Visier und erzählt, dass er sich wieder wie ein Fahrer fühlt, nachdem er in den letzten Wochen um Etappensiege gekämpft hat, darunter auch auf der 18., wo er in einer Ausreißergruppe seinen letzten realistischen Versuch gestartet hatte, einen Sieg zu einzufahren:
"Dwars door Vlaanderen war natürlich ein harter Tag in diesem Jahr. Ein Tag, der viel verändert hat. Aber bei dieser Tour bin ich endlich wieder ein Fahrer", sagte Van Aert gegenüber Sporza. "Einfach wieder ein Zeichen setzen zu können und mit einem Plan zu starten, das sorgt dafür, dass man diesen Sturz vergessen kann. Da kommt auch nicht wirklich ein schlechtes Gefühl auf." Damals brach er sich das Brustbein, mehrere Rippen und ein Schlüsselbein. Das warf ihn aus den Kopfstein-Monumenten und dem Giro d'Italia heraus und warf seinen ursprünglichen Plan für die Olympischen Spiele komplett über den Haufen - so wie es auch Julian Alaphilippe, Filippo Ganna und Joshua Tarling abseits der Tour de France tun.
Auf der 18. Etappe hatte Visma Van Aert und Bart Lemmen in einer 36köpfigen Ausreißergruppe, die sie aber an einem Tag, der Angreifer begünstigte, nicht kontrollieren konnten. Van Aert sprintete an diesem Tag auf den neunten Platz und gewann den Sprint in der großen Verfolgergruppe. "Ich habe weniger Stress als manchmal in der Vergangenheit. Man darf zum Beispiel die Jagd auf das Grüne Trikot nicht unterschätzen. Jetzt bin ich viel weiter weg von der Aufmerksamkeit. Ich musste noch nicht das Podium abgeben. In dieser Hinsicht erlebe ich eine viel ruhigere Tour", erklärt er. "Und durch meine Inaktivität habe ich gelernt zu schätzen, wie viel Spaß es macht, einfach nur Rennen zu fahren und wieder dabei zu sein. Vielleicht beruhigt mich das."
"Ich würde gerne noch besser sein, aber das will ich immer. Vielleicht bin ich auf dem Weg zur Form meines Lebens. Wer weiß, vielleicht ist es sogar näher, als ich denke", argumentiert er. Letztes Jahr kam er in glänzender Form aus der Tour, aber auch Mathieu van der Poel, der derzeit mit dem Belgier gleichauf ist. "Aber man kann das absolut nicht mit meinen Beinen von der Tour 2022 vergleichen. Jetzt freue ich mich auf die Olympischen Spiele. Ich fahre meine besten Zeitfahren, wenn ich von einer Grand Tour komme. Im Straßenrennen bin ich auch viel mehr der Außenseiter als sonst."