ANALYSE | Nur 4 Fahrer haben Visma und die UAE daran gehindert, jedes große Etappenrennen seit Anfang 2024 zu gewinnen

Radsport
Donnerstag, 14 August 2025 um 14:30
TadejPogacar_JonasVingegaard
Die Dominanz des UAE Team Emirates und des Team Visma | Lease a Bike prägt seit fünf Saisons den Profiradsport. Doch ist sie in den vergangenen beiden Jahren außer Kontrolle geraten? Seit Anfang 2024 gewannen beide Teams gemeinsam 20 der 27 größten Etappenrennen. In der aktuellen UCI-Rangliste führt UAE mit 27.295,85 Punkten klar vor Visma mit 15.907,99 Punkten – ein Abstand, der das widerspiegelt, was Fans auf der Straße sehen: andere Teams kämpfen darum, überhaupt in Schlagdistanz zu kommen.

UAE jagt historischen Rekord

Die Form von UAE im Jahr 2025 ist beeindruckend. Bis Mitte August feierte das Team bereits 72 Siege – nur neun weniger als die 81 Erfolge von 2024. Damit winkt ein neuer Rekord: Das Ziel ist, die 87 Etappensiege des Team Columbia-HTC aus dem Jahr 2009 zu übertreffen, als Mark Cavendish in Hochform war. Angesichts der noch ausstehenden Rennen ist dieses Ziel realistisch. Visma kommt zwar nicht an diese Zahlen heran, zeigt aber ebenfalls große Schlagkraft. 2025 verbuchte das Team bisher 27 Siege, darunter den Giro-d’Italia-Triumph von Simon Yates im Mai. Trotz geringerer Gesamtbilanz liegt Visma klar vor den meisten Konkurrenten.

Wenig Raum für Außenseiter

Die fast vollständige Kontrolle durch UAE und Visma lässt nur wenige Chancen für andere. Seit 2024 gingen lediglich sieben große Etappenrennen an Fahrer außerhalb dieser Teams. Herausragend war Primož Roglič mit drei Titeln, darunter der Vuelta-a-España-Sieg 2024 und der Volta-a-Catalunya-Erfolg 2025 gegen Juan Ayuso.
Weitere Siege feierten Lennert van Eetvelt (UAE Tour, Tour of Guangxi 2024), Carlos Rodríguez (Tour de Romandie 2024) und Stephen Williams (Tour Down Under 2024). Keiner konnte diese Form 2025 bestätigen.
Die Dominanz wird durch finanzielle Unterschiede verstärkt. UAE verfügt über ein Budget von rund 60 Mio. EUR, Visma über 45 Mio. EUR – weit entfernt von den 17 Mio. EUR von Arkéa-B&B Hotels, dem Schlusslicht der WorldTour. Weniger Budget bedeutet schwächere Kader, geringeren Zugang zu Top-Betreuern und weniger Spitzenfahrer. So diktieren UAE und Visma meist das Renntempo, während der Rest um die Reste kämpft.
Die Frage drängt sich auf: Ist der Männer-Straßenradsport zu berechenbar geworden?
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