Der Superprestige Diegem Cross wird heute Abend den Cyclocross-Kalender beleuchten und verspricht, eines der spannendsten Rennen der Weihnachtszeit zu werden. Bei der diesjährigen Ausgabe des Rennens werden jedoch weder Mathieu van der Poel noch Wout Van Aert an der Startlinie stehen.
Van der Poel, der in dieser Saison mit fünf Siegen aus fünf Rennen seit seiner Rückkehr zum Cyclocross in unaufhaltsamer Form ist, wird dieses Rennen aussetzen. Van Aert, der Erzrivale des Niederländers, ist ebenfalls nicht dabei.
Damit ergibt sich eine seltene und historische Gelegenheit: Zum ersten Mal seit 2013 wird es einen anderen Sieger des Superprestige Diegem geben als van der Poel oder Van Aert.
Van der Poel hat die Veranstaltung in den letzten Jahren dominiert und sie sieben Mal gewonnen, während Van Aert 2022 den Sieg errang. Die einzigen Ausnahmen von ihrer Dominanz waren die beiden Jahre ohne Rennen in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund von COVID. Die Abwesenheit des Duos hat bei den Veranstaltern für Aufregung gesorgt, da die beiden Spitzenfahrer oft mehr Fans zu den Veranstaltungen bringen. In Anbetracht der dominanten Form von van der Poel ist seine Abwesenheit vielleicht sogar gut für den Wettbewerb um den ersten Platz. In den Rennen, in denen er in dieser Saison bisher dabei war, haben die anderen Fahrer alle maximal um den zweiten Platz hinter ihm gekämpft.
Das letzte Mal, dass in Diegem jemand anderes ganz oben auf dem Podium stand, war 2013, als Sven Nys den Sieg holte. Tom Meeusen und Niels Albert komplettierten das Podium in diesem Jahr, wobei sich Nys den Gesamtsuperprestige-Titel der Saison sicherte.
Ohne van der Poel und Van Aert ist das Rennen der Männer weit offen. Zwei klare Favoriten zeichnen sich ab: Laurens Sweeck und Thibau Nys. Nys, der amtierende Europameister, hat die zusätzliche Motivation, den Sieg seines Vaters Sven Nys aus dem Jahr 2013 zu wiederholen. Das Feld ist jedoch weit davon entfernt, ein Zweipferderennen zu sein. Niels Vandeputte, der in dieser Saison eine vielversprechende Form gezeigt hat, könnte ebenfalls eine ernsthafte Bedrohung darstellen und wird auf einen weiteren starken Abend hoffen.
Auch bei den Frauen wird es eine Veränderung geben, da sowohl Fem van Empel als auch Puck Pieterse, zwei der besten Fahrerinnen der letzten Zeit, fehlen werden. Van Empel ist nach ihrem gestrigen Sieg beim World Cup in Besancon nicht am Start, und Pieterse wird krankheitsbedingt ausfallen.
Damit ist der Weg frei für andere Teilnehmerinnen, die in den Mittelpunkt rücken. Lucinda Brand, eine erfahrene Wettkämpferin mit einer starken Bilanz bei Superprestige-Wettbewerben, ist zweifellos eine der Favoritinnen. Auch Ceylin del Carmen Alvarado, die für ihr technisches Können und ihre Schnelligkeit bekannt ist, dürfte eine starke Gegnerin sein.
Der Superprestige Diegem ist seit langem ein Highlight der Cyclocross-Saison, mit seinem schnellen und zuschauerfreundlichen Kurs, der für unzählige unvergessliche Momente sorgt. Im Jahr 2013 triumphierte Sanne Cant bei den Frauen, ein Titel, den sie 2017 und 2018 zwei weitere Male gewinnen konnte. In jüngerer Zeit hat Puck Pieterse Diegem ihren Stempel aufgedrückt, indem sie die letzten beiden Ausgaben 2022 und 2023 gewann. Ihr Fehlen in diesem Jahr sorgt dafür, dass auch bei den Frauen eine neue Siegerin gekürt wird.
Da die üblichen Dominatoren fehlen, werden sowohl die Männer- als auch die Frauenrennen für Unvorhersehbarkeit und Spannung sorgen: Wird Thibau Nys in die Fußstapfen seines Vaters treten? Und können Lucinda Brand oder Ceylin del Carmen Alvarado die Gunst der Stunde im Frauenrennen nutzen?