"Das ist nicht Mathieus Schuld, das ist eher die Schuld der anderen" – CX-Legende über fehlende Spannung bei Weltmeister-Rennen

Es gibt kaum einen Zweifel daran, wer 2024 der beste Cyclocross-Fahrer der Welt ist. Mathieu van der Poel steht Kopf und Schulter über dem Rest des Feldes, es ist schwierig, sie überhaupt als Rivalen zu bezeichnen. Doch das ist keineswegs ein neues Phänomen.

"Der wichtigste Grund ist einfach, dass er schon immer der Beste war", erklärt Cyclocross-Legende Richard Groenendaal im Gespräch mit Wielerflits. "Schon als Rookie war er mit Abstand der Beste, und das ist er immer noch. In der Zwischenzeit ist er nur noch stärker geworden, auch wegen seiner Art, Jahrespläne zu machen."

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Auf der Straße absolvierte er ein Minimalprogramm, um fit zu bleiben und gezielt zu trainieren. Jetzt kommt er frisch und bestens vorbereitet in die Wettkämpfe. Auf einer Strecke wie in Zonhoven, wo das entscheidend ist, wird der Unterschied plötzlich deutlich größer, erklärt Groenendaal weiter. "Mathieu hingegen strotzt vor Fitness und konnte in den letzten Wochen in Spanien hervorragend trainieren. Diese Faktoren kann man nicht getrennt voneinander betrachten, und das wissen auch die anderen."

Van der Poels Dominanz beeinflusst das gesamte Feld. Sobald der niederländische Superstar angreift, scheint der Rest direkt zu resignieren und sich auf den Kampf um Platz zwei zu konzentrieren. "Adrie van der Poel sagt manchmal, die anderen fahren nicht genug auf der Straße und fallen deshalb zurück. Aber sie können es einfach nicht so wie Mathieu", sagt Groenendaal. "Wenn Mathieu von Oktober bis Februar durchgehend Cross fahren müsste, könnte er das auch nicht. Es sind unterschiedliche Fahrer, und Mathieu ist einfach der Beste. Aber das ist faszinierend zu beobachten."

"Für uns – und damit meine ich alle anderen Teams und Fahrer – bleibt nicht viel übrig", resümiert er und verweist auf die fehlende Spannung in Van der Poels Rennen. "In der Materialzone sah man, wie alle mit den Schultern zuckten und dachten: Das war’s. Aber um es klar zu sagen: Das ist nicht Mathieus Schuld, das ist eher die Schuld der anderen."