"Wir müssen 25 Millionen Euro auftreiben, sonst verschwindet die Mannschaft" - Arkéa - B&B Hotels ehrlich über die gefährliche Zukunft

Radsport
Mittwoch, 23 April 2025 um 11:00
arkea
Gegen Ende des aktuellen UCI World Tour-Zyklus kämpfen viele Teams um den Auf- oder Abstieg aus der Eliteklasse des Sports. Für das Team Arkéa - B&B Hotels gibt es jedoch eine viel dringendere Sorge vor dem Ende des Jahres 2025 - die Zukunft des gesamten Teams selbst. 
"Es ist leider sehr einfach", erklärt der Teamchef Emmanuel Hubert in einem offenen und ehrlichen Interview mit Le Parisien. "Alle unsere Sponsoring-Verträge enden im Jahr 2025. Wenn ich keine Garantien habe, dass diese Verträge verlängert werden, weiß ich nicht, auf wen ich in Zukunft zählen kann. Wir müssen 25 Millionen Euro auftreiben. Wenn ich keine neuen Partner finden kann, ist es vorbei. Die Mannschaft wird verschwinden."
"Es ist herzzerreißend. Es gibt ein echtes Gefühl der Ungerechtigkeit und Frustration", so der 54-jährige Franzose weiter. "Ich bin seit zwanzig Jahren in diesem Geschäft. Ich kenne den Radsport in- und auswendig, und ich habe dieses Team mit meinen eigenen Händen aufgebaut. Die Leute haben sich manchmal über uns lustig gemacht, aber wir haben immer fair gespielt - wir haben nie Abkürzungen genommen."
In den letzten Jahren hat das Team eine Reihe bemerkenswerter Fahrer wie Kevin Vauquelin, Ewen Costiou und andere hervorgebracht. Hinzu kommen weitere bekannte Namen wie Arnaud Demare, Cristian Rodriguez, Florian Senechal, Miles Scotson und Luca Mozzato, um nur einige zu nennen. Angesichts der unsicheren Zukunft des Teams stellt sich nun die Frage, wie es um die Fahrer selbst bestellt ist.
"Sie wissen alles. Ich möchte nichts vor ihnen verbergen. Wenn sie woanders eine Chance bekommen, sage ich ihnen, sie sollen sie ergreifen. Ich bin nicht hier, um jemanden zurückzuhalten - ganz im Gegenteil", sagt Hubert über die Situation der Fahrer. "Sie sind nicht an das Team gebunden. Wir haben ihnen ein professionelles und menschliches Umfeld von echter Qualität geboten. Ich möchte, dass sie eine Wahl haben. Auch wenn es für einen Manager nie einfach ist, einen Fahrer, den man aufgebaut hat, gehen zu sehen."
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