Visma-Helfer nimmt Pogacar ins Visier: "Vielleicht gibt es diesen einen Tag, an dem wir den Unterschied machen können“

Radsport
Montag, 30 Juni 2025 um 18:30
pogacar
Victor Campenaerts hat beim Team Visma | Lease a Bike mit der klaren Rolle eines Top-Helfers unterschrieben – und einem Startplatz bei der Tour de France, der so gut wie sicher ist. Der Belgier, der nun nur noch wenige Tage von der Grand Boucle entfernt ist, ist hochmotiviert und in starker Form, um mit seinem Team Tadej Pogacar vom obersten Podestplatz zu verdrängen.
Campenaerts wechselte zur neuen Saison zum niederländischen Rennstall, gewöhnte sich aber schnell an die neue Herangehensweise. "Das war auch der Hauptgrund, warum ich zu Visma gegangen bin. Ich bin super motiviert. Der Prozess, die Vorbereitung, das Dauphiné, das Höhentraining … Diese Phase erinnert mich an den Weltstundenrekord. Damals war das Erlebnis zu 95 % der Spaß an der Sache. Es wäre großartig, wenn wir diese Tour gewinnen könnten, aber mit Tadej wird das eine sehr schwierige Aufgabe“, sagte Campenaerts im Interview mit Sporza.
Früher war er als Zeitfahrspezialist oder Ausreißer unterwegs, oft mit eigenen Ambitionen statt als Teil eines großen Teamblocks. Nun hat er die Freude am Radsport wiedergefunden – im Dienste eines größeren, langfristigen Ziels: "Aber auch die Vorbereitungszeit ist eine schöne Phase, an die ich mich immer erinnern werde. Hoffentlich krönen wir das Ganze in Paris, aber bis jetzt war der Weg dorthin reines Vergnügen.“
Der 33-Jährige hat in dieser Saison sowohl die Klassiker-Fraktion als auch die Klassementfahrer unterstützt. Bei Paris–Nizza war er Jonas Vingegaard zugeteilt und übernahm diese Aufgabe bis zum Ausstieg des Dänen. Beim Critérium du Dauphiné hingegen konnte er seine Arbeit ungestört verrichten. "Jonas ist unglaublich gut, eine Klasse für sich. Nur Tadej ist es auch. Die Werte von Jonas im Dauphiné waren … Und trotzdem fährt Tadej einfach davon.“ Campenaerts ist sich der gewaltigen Herausforderung bewusst. Doch nach einem sechsten Platz bei den belgischen Meisterschaften ist er überzeugt: Zumindest aus seiner Sicht ist das Team so bereit, wie es nur sein kann.
Am Ende wird das Team nach Schwächen im "Panzer“ von Pogacar suchen – wie bereits 2022 und 2023 – und versuchen, diese auszunutzen. "Wir gehen auf jeden Fall als Außenseiter in die Tour. Er ist der große Favorit. Wir werden Tadej nicht jeden Tag fünf Sekunden abnehmen, aber in diesen drei Wochen kann es vielleicht einen Tag geben, an dem wir den Unterschied machen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Jonas ist in Topform und seine Teamkollegen sind ebenfalls in sehr guter Verfassung. Wir freuen uns darauf.“
Klatscht 0Besucher 0
Schreiben Sie einen Kommentar