Tim Merlier verdankt seinem ehemaligen Nationaltrainer den Europameistertitel nach einem blitzschnellen Radwechsel: "Das war wirklich ein spannender Moment"

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 18 September 2024 um 9:00
timmerlier
Tim Merlier verdankt seinen Europameistertitel nicht nur seinen blitzschnellen Sprinterbeinen, sondern auch seinem Schutzengel, dem ehemaligen Bundestrainer Carlo Bomans, der mit seiner blitzschnellen Reaktion und seinem Radwechsel dafür sorgte, dass Merlier auch nach einem Reifenschaden in der Mitte des Rennens im Rennen blieb.
"Das war in der Tat ein spannender Moment", bestätigt der ehemalige Nationaltrainer gegenüber Het Nieuwsblad.
"Freitag und Samstag war ich an der gleichen Stelle in Heks", so Bomans weiter. "Ich kombinierte das Kopfsteinpflaster von Manshoven mit dem Fuß des Zammelenbergs und fuhr dann weiter zur Höhe von Kerniel, die zwar nicht offiziell im Roadbook steht, aber vielleicht der schwierigste Teil der Limburger Schleife ist. Am Sonntag habe ich mich nur an einen Ort gehalten - wegen der Menschenmassen. Denn ich befürchtete, dass ich sonst zu diesem entscheidenden Zeitpunkt nicht mehr zurück sein würde. Das hat sich als die richtige Entscheidung herausgestellt."
Der aktuelle Bundestrainer Sven Vanthourenhout muss erleichtert gewesen sein, dass seine Taktik mit zwei Sprintern nicht in die Hose ging, denn sein Vorgänger hatte ein Ersatzrad für das Sprint-Ass Merlier parat, als das Rennen in Heks begann.
"Das Rennen drohte in diesem Moment zu explodieren, aber aus dem Feld riefen mir ein paar Landsleute zu, dass Tim einen Platten habe. Der Radwechsel verlief daraufhin ganz reibungslos. Ich hatte einen Schraubenschlüssel dabei und wechselte das Rad im Handumdrehen. Aber als ich das neue Rad wieder festziehen wollte, war der Mechaniker schon da und bohrte die Achse auf. So konnten wir ein paar Sekunden gewinnen."
Die Aktion war so schnell, dass Merlier nicht einmal wusste, wer sein Retter war: "Ich habe es auch gelesen", lacht Bomans. "Aber er wusste es schon am Sonntagabend. Ich habe vor dem Anstoßen mit einem Glas Sekt ein Dankeschön von ihm erhalten. Übrigens auch vom Bundestrainer", sagt er abschließend.