Thibau Nys vor Lüttich-Debüt: "Ich habe keine Angst – ich bin bereit für das Überlebensrennen"

Thibau Nys gilt als eines der vielversprechendsten Talente im Peloton. Der 22-jährige Belgier hat 2025 einige der größten Rennen im Blick – und feiert an diesem Sonntag sein Debüt bei einem Monument: Lüttich-Bastogne-Lüttich. Angesichts des hochkarätigen Starterfeldes geht der vielseitige Allrounder gelassen in das Rennen.

"Ich freue mich sehr darauf", sagte Nys im Gespräch mit IDLProCycling.com. "Es wird definitiv hart. Mein erstes Ziel ist es, Mattias Skjelmose bestmöglich zu unterstützen. Danach hoffe ich, auch selbst ein gutes Ergebnis zu erzielen. Vielleicht klappt ja beides. Aber es wird ein unglaublich schweres Rennen."

Obwohl es sein erster Start bei einem Monument ist, bewies Nys schon vergangene Woche beim Amstel Gold Race seine Ausdauerqualitäten, wo er als Zwölfter überzeugte. "Ich kann damit umgehen, ich habe keine Angst vor der Distanz. Es ist eine andere Art von Belastung, aber ich bin gut in Form. Mit der richtigen Energiezufuhr kann ich das stemmen", betont er. "Es ist mehr ein Rennen des Überlebens. Am Ende zählt nicht mehr die Positionierung, sondern nur noch die Beine. Das liegt mir. Aber man darf sich keine Fehler erlauben – eine vergessene Trinkflasche oder ein Gel kann fatale Folgen haben."

In den Ardennen traf Nys diese Woche erstmals auf Weltmeister Tadej Pogacar. Respekt ja, Angst nein, lautet seine Einschätzung: "Tadej ist sehr freundlich. Natürlich ist er beeindruckend, aber in den letzten Rennen war er nicht furchteinflößend. Obwohl er sicher in der Lage ist, am Sonntag wieder Spektakuläres zu zeigen – das hat man bei der Flèche Wallonne gesehen."

Seine eigenen Chancen schätzt Nys vorsichtig optimistisch ein. Besonders den Anstiegskombinationen Stockeu und Haute-Levée misst er große Bedeutung bei: "Wenn ich diese beiden Anstiege gut überstehe, dann kann ich ein wirklich starkes Ergebnis einfahren. Bin ich dort schon am Limit, wird es schwierig."