Supertalent aus Slowenien: „So einen gibt es nur alle fünfzig Jahre"– will nicht mit Pogacar verglichen werden

Tadej Pogacar ist zwar erst 26 Jahre alt, doch Slowenien kann sich bereits auf eine vielversprechende Zukunft freuen – mit einem weiteren Supertalent aus dem kleinen Land. Jakob Omrzel ist gerade erst aus dem Juniorenbereich aufgestiegen, gewann aber sofort das bisher größte U23-Etappenrennen dieser Saison und wurde zudem Landesmeister. Selbst sein Idol schaffte das nicht in seiner ersten Saison.

„Ich habe den Giro Next Gen als U23-Fahrer im ersten Jahr gewonnen, aber überrascht hat mich das nicht“, sagte Omrzel selbstbewusst im Gespräch mit Wieler Revue. „Ich weiß, wie hart ich dafür gearbeitet habe.“

Sein Weg unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem Pogačars. „Ich bin wegen meines Bruders Aljaž zum Radsport gekommen. Ich wollte das machen, was mein älterer Bruder tat. Ja, genau wie Pogačar (der durch seinen älteren Bruder Tilen zum Radsport fand).“

Die Parallelen hören hier nicht auf: Pogačar belegte mit 19 Jahren den vierten Platz bei der Tour of Slovenia 2018. Omrzel, der in diesem Jahr slowenischer Meister wurde, wiederholte genau das – ebenfalls in diesem Jahr. Dass es diese Ähnlichkeiten gibt, kann er selbst nicht leugnen: „Es gibt schon Parallelen zu seiner Geschichte, aber er ist ein Fahrer, wie er nur alle fünfzig Jahre auftaucht.“

Pogačar mag einzigartig sein, doch Omrzel will lieber seine eigene Geschichte schreiben, statt in den Fußstapfen anderer zu treten. „Es ist schwer vorherzusagen, was die Zukunft für mich bereithält, aber wenn ich fokussiert bleibe, bin ich sicher, dass ich Großes erreichen kann.“

„Ich habe noch nie mit Pogacar trainiert, aber ich habe ihn einmal bei den Weltmeisterschaften in Glasgow und bei einer Zeremonie in Slowenien getroffen. Damals wurde ich zum Talent des Jahres gewählt. Lustig eigentlich: Er hat mir gratuliert, obwohl es in meinen Augen eher umgekehrt hätte sein sollen, haha. Er ist sehr bodenständig. In Zukunft wird es sicher noch mehr Vergleiche zwischen uns geben, aber ich weiß: Jeder schreibt seine eigene Geschichte.“

Schon jetzt konkurrenzfähig gegen Profis, scheint Omrzel bereit für den nächsten Schritt. Wird das Team den Aufstieg beschleunigen, obwohl noch ein Jahr Vertrag mit dem Development-Team besteht? „Es ist mein erstes Jahr beim Bahrain-Victorious-Development-Team. Werde ich nächstes Jahr Profi? Ich will es ruhig angehen. Ich konzentriere mich jetzt auf die nächsten Rennen und werde nach der Saison entscheiden, wie es weitergeht.“