Storer soll Tudor beim Giro anführen – "Wir trauen ihm ein gutes Ergebnis zu"

Während beim Giro d’Italia 2025 die großen Namen wie Roglic, Ayuso oder Yates im Rampenlicht stehen, bleibt Michael Storer eher ein Geheimtipp. Der Australier geht als Gesamtklassement-Hoffnung des Tudor Pro Cycling Teams an den Start – und hat mit seinem Sieg bei der Alpenrundfahrt im Vorfeld bereits ein Ausrufezeichen gesetzt.

„Bei einem Rennen wie dem Giro kommt es auf Konstanz an, und genau das hat Michael zuletzt bewiesen“, lobt Sebastian Deckert, Trainer des Tudor-Teams, gegenüber IDL Pro Cycling. „Wir haben nichts grundsätzlich anders gemacht als in den Vorjahren. Sein Potenzial war immer da, auch wenn sich das nicht immer in Ergebnissen gezeigt hat.“

Zwei Etappensiege bei der Vuelta, ein Erfolg bei der Tour de l’Ain und nun die überzeugende Form in den Alpen: Bei Tudor glaubt man, dass der 27-Jährige auch bei der Corsa Rosa abliefern kann. Deckert: „Lieber jetzt stark sein und darauf aufbauen, als andersherum. Gegen Fahrer wie Roglic oder Ayuso wird es nicht leicht, aber wir konzentrieren uns auf uns selbst.“

Auch Claudio Cozzi, Sportlicher Leiter bei Tudor, glaubt an Storers Entwicklung: „Wir wissen nicht, ob er eine Grand Tour gewinnen kann, aber wir glauben, dass er ein starker GC-Fahrer ist. Er hat an Selbstbewusstsein gewonnen, und das ist entscheidend.“

Storer sei kein lauter Anführer, aber ein besonnener Teamplayer, der sich zusehends öffnet. „Er ist motiviert, hört auf Leute wie Matteo Tosatto und wird mutiger. Wenn er Risiken eingeht, ist das ein gutes Zeichen“, erklärt Cozzi. In diesem Jahr sei er erstmals von echten Helfern umgeben, die ihm in kritischen Momenten zur Seite stehen.

Deckert unterstreicht: „Nicht jeder Leader muss laut sein. Wenn man sich nicht verstellen muss, sondern man selbst sein kann, gibt das Selbstvertrauen – und das macht ein Rennen besser.“

Bei Tudor hofft man, dass genau dieses stille Vertrauen Michael Storer zu einem Überraschungsmann beim Giro macht.