„Remco braucht mentale Hilfe" - Jan Ullrich über Evenepoel nach Tour de France-Pleite

Radsport
Donnerstag, 24 Juli 2025 um 16:00
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Jan Ullrich, ehemaliger Tour-de-France-Sieger der 90er Jahre, und Rick Zabel, Sohn des legendären Sprinters Erik Zabel und selbst ehemaliger Profi, sprechen im „Ulle & Rick“-Podcast über Remco Evenepoel. Nach dessen Rücktritt von der Tour de France teilen sie ihre Sorgen um den jungen Olympiasieger.

Der schwere Unfall im Training und seine Folgen

Im Dezember letzten Jahres hatte Evenepoel einen schweren Trainingssturz: Ein Postauto öffnete plötzlich die Tür, in die der Belgier hineinfuhr. Dabei verletzte er sich an Schultern, Handgelenken und Rippen schwer. Das führte zu einem kompletten Trainingsstopp von einem Monat. Erst Anfang Februar konnte er wieder mit dem Straßenrad trainieren.

Fehlende Trainingsbasis als Ursache für Tour-Aus

Obwohl die Auswirkungen im Frühjahr noch nicht dramatisch wirkten, scheint die fehlende Trainingsgrundlage bei der Tour de France nun Folgen zu zeigen. Die konstant hohe Belastung von drei Wochen Rennfahrerei verlangt eine enorme Ausdauer und ein solides Fundament – genau das fehlte Evenepoel wohl. Dies könnte erklären, warum er am Col du Tourmalet aufgeben musste, nachdem er dem Feld nicht mehr folgen konnte.

Ullrich: Mentale Hilfe und fehlende Grundlage entscheidend

Jan Ullrich erklärt im Podcast: „Remco muss lernen, damit umzugehen. Selbst wenn die Dinge nicht gut laufen, folgen ihm die Leute. Remco braucht mentale Hilfe.“ Er betont, dass die fehlenden Trainingskilometer seine Basis schwächten und ihn deshalb ein kompletter Zusammenbruch ereilte.

Rick Zabel sieht die Situation differenzierter

Rick Zabel sieht das etwas anders: „Remco ist in Belgien ein Superstar. Das ganze Land erwartet, dass er eines Tages die Tour gewinnt. Er fährt immer unter enormem Druck.“ Der 25-Jährige stehe im Fokus der Öffentlichkeit, was ihn während der Tour zusätzlich belastet haben könnte.

Das schwarze Loch: Wenn die Form plötzlich weg ist

Rick beschreibt das Phänomen so: „Es kommt vor, dass man von der Bestform plötzlich in ein schwarzes Loch fällt. Das ist furchtbar, vor allem für Neueinsteiger. Die Beine machen nicht mehr mit, man fühlt sich völlig ausgelaugt, fast fremd im eigenen Körper. Ein wirklich schlimmes Gefühl.“
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