Die Vorfreude auf den Grand Départ der
Tour de France 2025 wird von zunehmender Besorgnis überschattet. Arbeitskämpfe im Norden Frankreichs drohen die Eröffnungsetappen der 112. Ausgabe des Rennens massiv zu stören. Besonders im Fokus steht Dünkirchen, wo am 5. Juli die erste Etappe starten soll.
Auslöser ist die angespannte Lage in der französischen Stahlindustrie. Laut La Voix du Nord protestiert die Gewerkschaft CGT gegen einen drohenden Stellenabbau beim Stahlkonzern ArcelorMittal. Die Gewerkschaft – eine der größten des Landes – fordert von der Regierung umgehende Maßnahmen zur Rettung des Sektors. Die Spannungen vor Ort sind zuletzt deutlich eskaliert.
Am Donnerstag versammelten sich rund 1.500 Beschäftigte in Dünkirchen zu einer Demonstration. Bei der Kundgebung sprach Paul Delescaut, Generalsekretär der CGT im Département Nord, klare Worte: „Wenn wir uns nicht vor dem 7. Juli zusammensetzen, um über eine Verstaatlichung der Stahlindustrie zu sprechen, wird es kein Gelbes Trikot in Dünkirchen geben.“ Er betonte die gesellschaftliche Relevanz der Branche: „Metall betrifft alle – auch den Radsport.“
Die Tour de France, ein kulturelles Aushängeschild Frankreichs, gerät damit in den politischen Fokus. Die Organisatoren und lokalen Behörden stehen unter Zugzwang. Um einen reibungslosen Ablauf der drei Wochen langen Rundfahrt zu gewährleisten, dürften nun rasche Verhandlungen erforderlich sein.