"Pogacar ist so gut, ich weiß nicht, wann das jemals aufhören wird" - Laurens Ten Dam über den Weltmeister, Evenepoel und Vingegaard

Lüttich-Bastogne-Lüttich sollte das große Frühjahrsduell zwischen Tadej Pogacar und Remco Evenepoel werden – am Ende dominierte jedoch allein der Slowene. Während der Weltmeister keinen guten Tag erwischte, feierte Pogacar seinen dritten Sieg bei La Doyenne und krönte sich erneut zum unangefochtenen König der Ardennen.

Remco Evenepoel hatte nach seinem Sieg beim Amstel Gold Race große Hoffnungen, doch er konnte diese nicht einlösen. „Er ist wie ein Stein von seiner rosaroten Wolke gefallen“, kommentierte Ex-Profi Laurens ten Dam im Podcast Live Slow Ride Fast. Für Evenepoel war früh klar: Gegen Pogacar würde an diesem Tag nichts zu holen sein.

Ten Dam analysierte auch die Leistung der niederländischen Fahrer, die in den Ardennen weiter enttäuschten. „Nur vier Niederländer beendeten das Rennen, keiner unter den Top 70“, stellte er fest. „Früher waren wir stark in den hügeligen Klassikern, jetzt fehlt uns einfach eine Klettergeneration – mit Ausnahme von Arensman.“

Besonders beeindruckt zeigte sich Ten Dam von Pogacars Angriff an der Côte de La Redoute. „Er hatte sogar noch zwei Teamkollegen vor sich, als er losfuhr. Und als er antrat – das war kein typischer Ausreißversuch, er fuhr einfach allen davon. Ohne sichtbar zu beschleunigen. Und dabei brach er sogar die Rekordzeit.“

Pogacar holte mit dem Sieg sein neuntes Monument – eine Leistung, die ihn in eine Reihe mit den ganz Großen der Radsportgeschichte stellt. Evenepoel hingegen konnte das Tempo spätestens an der Côte de la Roche-aux-Faucons nicht mehr mitgehen. Er ließ sich zurückfallen – offenbar auch, um den Kameras zu entgehen. „Ich habe sofort gesehen, was er wollte. Er wollte das Motorrad einfach loswerden. Und ich verstehe das – man will nicht gefilmt werden, wenn man keinen guten Tag hat“, so Ten Dam.

Der dominierende Pogacar scheint derzeit auf einem anderen Level zu fahren. Von Strade Bianche bis Lüttich immer unter den Top Drei – ein eindrucksvolles Frühjahrsprogramm. Ten Dam bringt es auf den Punkt: „Pogacar ist so gut – ich weiß nicht, wann das je aufhört. Bei Visma - Lease a Bike wird man sich fragen: Wie lösen wir das mit Vingegaard bei der Tour de France?“