Neilson Powless zählt seit Jahren zu den konstantesten Etappenjägern im Peloton – doch ein Sieg bei der
Tour de France fehlt dem US-Amerikaner noch in der Vita. In den kommenden Wochen will der
EF Education-EasyPost-Profi genau das ändern. Zwei Saisonsiege – darunter ein beeindruckender Erfolg bei Dwars door Vlaanderen – geben ihm das nötige Selbstvertrauen.
„Mein Sieg in Gippingen hat mir den nötigen Schub gegeben. Ich denke, ich habe mein Höhentraining dieses Jahr genau richtig abgestimmt“, erklärte Powless im Gespräch mit In de Leiderstrui. Anders als in der Vergangenheit habe er sich dieses Mal stärker auf Frische statt auf Volumen konzentriert. „Ich habe ein bisschen auf die Bremse getreten – und das scheint sich ausgezahlt zu haben.“
"Da will ich angreifen"
Während Powless bei der Tour de Suisse noch unter dem Radar blieb, blickt er mit klarer Strategie auf die Frankreich-Rundfahrt. Die hügeligen Etappen in der ersten Rennhälfte hat er sich besonders vorgenommen: „Ich sehe mich als schlagkräftigen Etappenjäger. Besonders dann, wenn das Finale etwas taktisch ist und die Strecke hart, aber nicht extrem schwer. Genau da will ich angreifen.“
Sein Fokus liegt klar auf den ersten zehn Tagen – danach soll Teamkollege Richard Carapaz die Gesamtwertung in den Bergen in Angriff nehmen. „Richie hat in den langen Anstiegen bessere Karten als ich“, sagt Powless. „Aber bis dahin hoffe ich, dass ich meinen Tour-Etappensieg endlich einfahren kann.“
Mit seiner veränderten Trainingsphilosophie – weniger ist mehr – will er in Bestform am Start stehen. „Ich bin jemand, der gerne hart trainiert. Aber in der Höhe muss man den Körper auch mal machen lassen. Ich glaube, das habe ich jetzt verstanden.“