Israel - Premier Tech wird am Samstag in Turin mit einer Mannschaft an den Start gehen, die klar auf Offensive und Ausreißversuche ausgerichtet ist. Ambitionen für die Gesamtwertung sucht man im Kader vergeblich – ein Ansatz, der zugleich bestätigt, dass Chris Froome in seiner vermutlich letzten Profisaison keine Grand Tour mehr bestreiten wird.
Das Team kommt in starker Form nach Italien: Seit Anfang Juli konnten bereits sieben Siege gefeiert werden. An diese Erfolgsserie will die Equipe nun bei der Vuelta anknüpfen – inspiriert vom denkwürdigen Coup von Mike Woods im Vorjahr, als der Kanadier in Puerto de Ancares einen der Höhepunkte der Rundfahrt setzte.
Ein Team für Chancen
„Unser Motto wird sein: Gelegenheiten erkennen und ergreifen“, stellte Sportdirektor Daryl Impey klar. „
Wir haben ein offensives Aufgebot mit Fahrern wie
Marco Frigo und Jake Stewart, die jederzeit das Rennen animieren können. Da wir ohne echten Klassementfahrer antreten, konzentrieren wir uns auf jene Tage, an denen ein Etappensieg realistisch ist.“
Das achtköpfige Team vereint Erfahrung, jugendlichen Elan und Debütanten. George Bennett bringt als siebenfacher Vuelta-Starter Routine und Ausdauer ein, während der tschechische Kletterer Jan Hirt sowie der junge US-Profi Matthew Riccitello im Hochgebirge gefordert sein werden. Riccitello gilt als großes Talent und hofft, in den Bergen Akzente zu setzen. Ergänzt wird die Mannschaft durch den kanadischen Zeitfahrmeister Pier-André Côte, der sein Grand-Tour-Debüt gibt, sowie den Israeli Nadav Raisberg, der bei seiner zweiten Vuelta den nächsten Schritt machen will.
Klettertalent Riccitello hofft, im Hochgebirge eine starke Kraft zu sein
Frigo mit Heimspiel-Motivation
Besonders im Fokus steht Marco Frigo, der die Rundfahrt auf heimischem Boden in Italien eröffnet. Der 25-Jährige aus Bassano del Grappa blickt auf eine Saison konstanter Fortschritte zurück, gekrönt vom siebten Gesamtrang bei der Tour de Pologne – sein bislang bestes WorldTour-Resultat. Schon 2024 war Frigo einem Etappensieg in Yunquera nur knapp entgangen, nun will er mit dem Rückenwind des „Heim-Starts“ erneut angreifen: „Grand Tours sind meine Lieblingsrennen. Ich liebe die Atmosphäre, das Abenteuer und sogar die Müdigkeit, die drei Wochen Vuelta mit sich bringen. Dieses Jahr in Italien zu beginnen, ist etwas ganz Besonderes – Familie und Freunde werden dabei sein.“
Vernon führt die Sprintfraktion an
Auch im Massensprint will IPT ein Wort mitreden. Hoffnungsträger ist der britische Sprinter
Ethan Vernon, der nach einer starken ersten Saisonhälfte mit einem Etappensieg bei der Volta a Catalunya und zahlreichen Top-10-Platzierungen sein Vuelta-Debüt gibt. Mit Jake Stewart an seiner Seite wird Vernon bereits die Auftaktetappe nach Novara als Chance betrachten: „Ich freue mich riesig auf meine erste Vuelta. Es wird eine harte Ausgabe für Sprinter, aber vier Etappen stehen auf meiner Liste. Gleich am ersten Tag besteht die Möglichkeit auf einen Sprint und sogar ein Trikot – ich will stark starten.“
Sportdirektor Impey betonte die Bedeutung der Sprinttage für das Team: „Mit Ethan haben wir einen starken Anführer, unterstützt von Jake, und auch Nadav sowie Pier-André können im Sprintzug wichtige Rollen übernehmen. Diese Tage sind für uns enorm wichtig.“
Israel - Premier Tech für die Vuelta a Espana 2025:
George Bennett
Pier-André Côte
Marco Frigo
Jan Hirt
Nadav Raisberg
Matthew Riccitello
Jake Stewart
Ethan Vernon